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Der Wiener Superintendent Matthias Geist führte Schwimbersky in ihr Amt ein.
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Mit Pfarrerin Daniela Schwimbersky übernimmt erstmals eine Frau die hauptamtliche Leitung der Wiener evangelischen Gefängnisseelsorge. Am Donnerstag, 26. September, wurde Schwimbersky in einem feierlichen Gottesdienst in der Justizanstalt Wien Josefstadt durch Superintendent Matthias Geist in ihr Amt eingeführt. Bei der Feier in der römisch-katholischen Gefängniskapelle sagte die 46-jährige Schwimbersky, die bis vor einem Jahr Pfarrerin in Wien-Ottakring gewesen war: „In den Seelsorge-Gesprächen schenken wir Vertrauen, wo sonst keines mehr ist. Es ist ein besonderes Geschenk, mit denen unterwegs zu sein, die die Schuldfrage ganz existentiell bewältigen müssen.“ In der Josefstadt werde in der Evangelischen Kapelle jeden Donnerstag in zwei Gruppen Gottesdienst gefeiert. „Der Gottesdienst ist für die Inhaftierten eine Auszeit. Er bietet Zuspruch, andere Klänge als im Haftalltag sowie Aktivitäten wie Singen, Lesen, Beten statt Passivität; und Gemeinschaft, wo Einsamkeit zur Qual wird.“

An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Inhaftierte und Ehrengäste teil, darunter Altbischof Michael Bünker, der niederösterreichische Superintendent Lars Müller-Marienburg, die Vizepräsidentin des Landesgerichts für Strafsachen, Eva Brachtel, der leitende Staatsanwalt Gerhard Nogratnig sowie Angelika Stoschka vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz teil.

Schwimbersky ist die erste Frau, die die hauptamtliche Stelle in der Wiener Gefängnisseelsorge übernimmt. Bis zu seiner Wahl zum Superintendenten war Matthias Geist auf dieser Stelle als Gefängnisseelsorger tätig. Gemeinsam mit dem ehrenamtlichen Gefängnisseelsorge-Team um Christine Hubka und Simon Konttas wird Schwimbersky Haftinsassen und Haftinsassinnen in der Josefstadt sowie in den Justizanstalten in Favoriten, am Mittersteig und in Simmering betreuen.