Am 16. März 2019 hat die Evangelische Kirche H.B. – oder Evangelisch-reformierte Kirche in Österreich beschlossen, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen. Die Synode H.B. hat sich am Samstag auf die völlige Gleichstellung hetero- und homosexueller Paare geeinigt, berichtet der Evangelische Pressedienst.
Mit dieser einstimmig beschlossenen Regelung gehen die Reformierten einen auffallenden Schritt weiter als die Lutheraner, die Evangelische Kirche A.B. hat sich am 09. März nicht für eine Trauung, sondern nur für eine Segnung entschieden. Die Evangelisch-methodistische Kirche hat sich Ende Februar gegen eine Segnung und gegen eine Trauung entschieden, denn "die Bibel sagt, ein Mann müsse eine Frau heiraten".
„Wichtiger Schritt“
Landessuperintendent der evangelisch-reformierten Kirche Thomas Hennefeld kommentiert: „Der Beschluss unserer Synode, die Trauung für alle einzuführen, ist kein großer aber ein wichtiger Schritt für unsere Reformierte Kirche.“ Hennefeld beurteilt den Beschluss als „gut“: „Damit wurden die letzten Reste an Diskriminierung gegenüber homosexuellen Menschen beseitigt, die in der Vergangenheit viel Leid erfahren haben. Ab nun können in unserer Kirche alle Paare getraut werden und bekommen dafür den Segen. Und das ist gut so.“ Die Regelung eingetragene Partner zu segnen, bleibt bestehen.
Bereits seit 1999 waren in der reformierten Kirche Segnungen homosexueller Paare in öffentlichen Gottesdiensten möglich gewesen. Anlass zur Diskussion für die Trauung für alle war die „Ehe für alle“: Seit Jänner haben Homosexuelle die Möglichkeit zivilrechtlich eine Ehe zu schließen.
Evangelische Kirche H.B.
Zur evangelisch-reformierten Kirche in Österreich gehören rund 13.000 Mitglieder in neun Pfarrgemeinden. Die Synode setzt sich laut Kirchenverfassung aus den Gemeindepfarrern, gewählten Presbytern und je einem Vertreter der Theologischen Fakultät, der Religionslehrer sowie der Diakone zusammen.