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Einen ganzen Feiertag für alle fordert die Online-Petition. Sie richtet sich an alle - nicht nur an Evangelische.
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In der Diskussion um den Karfreitag haben die Vizepräsidentin der evangelischen Synode, Gisela Malekpour, und der Kärntner Superintendent Manfred Sauer eine Online-Petition gestartet. Darin fordern sie einen „ganzen Feiertag für alle“. Die Petition richtet sich an alle Personen, nicht nur evangelische. Über 12.000 Menschen haben am ersten Tag unter unterzeichnet.

„Der Karfreitag ist ein essentieller Bestandteil für uns Evangelische, aber uns geht es hier auch um Gleichberechtigung für alle“, sagt Malekpour, die als Superintendentialkuratorin auch höchste Repräsentantin der Evangelischen Kirche in Niederösterreich ist. „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht auf der Strecke bleiben, die Regelung muss auch offen sein für andere Religionsgemeinschaften und Konfessionslose Menschen“. Den Plan der Regierung, den Karfreitag als „halben Feiertag“ freizugeben, bezeichnet Malekpour als „Farce“, bedeute dies doch für viele Beschäftigten eine zusätzliche Freizeit von 2 Stunden, außerdem hätten 40 Prozent der österreichischen ArbeitnehmerInnen schon jetzt am Freitag früher Schluss.

„Für uns als Evangelische bedeutet das eine eindeutige Schlechterstellung zum Status quo und eine Beschneidung unseres Minderheitenrechtes. Wir sind nicht bereit, auf den wichtigsten Feiertag in unserer Kirche zu verzichten! Denn ohne Karfreitag kein Ostern. Ohne Jesu Sterben keine Auferstehung und damit keine Erlösung“, heißt es in der Petition. Bis jetzt gebe es keine halben Feiertage so wie gesetzlich auch keine halben Urlaubstage vorgesehen sind. Würde im Zuge der Neuregelung der Generalkollektivvertrag ausgehebelt, „fallen auch analoge Regelungen für Angehörige anderer anerkannter Religionsgemeinschaften“. Durch einen zusätzlichen freien Tag, der auch für Konfessionslose gilt, könnte hier die angestrebte Gleichstellung erreicht werden. „Wirtschaft, Tourismus, Freizeitindustrie und Verkehrsplanung sind wichtige Größen in unserem Land, aber wir sind nicht bereit, dem alles unterzuordnen“, wird in der Petition betont.
Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst sagt der Kärntner Superintendent Manfred Sauer: „Wir hatten schon vor der Bekanntgabe daran gedacht, so etwas zu starten, wollten aber keine Unruhe im Vorfeld stiften. Als die Entscheidung der Bundesregierung draußen war, gab es für uns keine Alternative.“

Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker hat die Petition „sogleich unterzeichnet“, wie er gegenüber dem Evangelischen Pressedienst betont.