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Tichy habe sich "intensiv mit dem Wort Gottes auseinandergesetzt, es aber 'nicht beim Hören belassen', sondern Taten gesetzt", sagte Synodenpräsident Peter Krömer über den verstorbenen Oberkirchenrat.
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Mit einem Gedenkgottesdienst in der lutherischen Stadtkirche in Wien hat der Evangelische Oberkirchenrat am Dienstagabend, 2. Oktober, an Heinz Tichy erinnert. Der ehrenamtliche juristische Oberkirchenrat war am 24. Juni nach langer schwerer Krankheit kurz nach seinem 70. Geburtstag verstorben.

Der Gedenkgottesdienst stehe unter dem Leitmotiv der Liebe, weil Heinz Tichy diesem in seiner Liebenswürdigkeit „in besonderer Weise“ gerecht geworden sei, sagte Bischof Michael Bünker, der den Gottesdienst gemeinsam mit Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell und weiteren Mitgliedern des Leitungsgremiums gestaltete. Ausgezeichnet habe den kompetenten Juristen die „Feinheit zum Besonderen“, Heinz Tichy war ein „überzeugter und herzlicher Fürsprecher der Minderheiten“, sagte der Bischof.

In seiner juristischen Laufbahn hat Heinz Tichy stets die Frage nach dem Schutz von Minderheiten begleitet. Mit großem Engagement habe er sich für die österreichischen Volksgruppen eingesetzt und auch auf europäischer Ebene an einer „modernen“ Umsetzung des Volksgruppenrechts mitgewirkt, betonte Stefan Pauer, Obmann der ARGE Volksgruppen. Es sei „bewundernswert“, mit welcher Offenheit Heinz Tichy mit seiner Krankheit umgegangen sei. Gleichzeitig habe er sich weiterhin engagiert für seine Agenden eingesetzt und bis zuletzt Vorträge gehalten oder etwa noch wenige Tage vor seinem Tod an der Synode mitgewirkt. Tichy habe mit seinem „ruhigen, besonnenen Wesen Dinge ans Ziel gebracht, die ihm wichtig waren“, so Pauer.

Synodenpräsident Peter Krömer sprach im Gedenkgottesdienst davon, dass Tichy als ehrenamtliches Mitglied der Kirchenleitung die Evangelische Kirche „maßgeblich“ mitgeprägt habe. Intensiv habe er sich mit dem Wort Gottes auseinandergesetzt, es aber „nicht beim Hören belassen“, sondern Taten gesetzt. Er sei ein „Vorbild als Täter des Wortes“ gewesen. Sein juristisches Wissen und seine Erfahrung habe er in die Minderheitenkirche eingebracht, „die Evangelische Kirche verdankt Heinz Tichy sehr viel“, schloss der Synodenpräsident.