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Überreichten dem scheidenden Bischof Alois Schwarz (Mi.) ein Bild der Künstlerin Lisa Huber: Superintendentialkuratorin Helli Thelesklaf und Superintendent Manfred Sauer.
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Mit einem Festgottesdienst im Klagenfurter Dom hat der katholische Bischof von Gurk, Alois Schwarz, am Sonntag, 24. Juni, Abschied von der Diözese genommen. Im Rahmen des Gottesdienstes brachte der evangelische Superintendent der Diözese Kärnten-Osttirol, Manfred Sauer, seinen Dank und seine Würdigung für den Weggefährten in der Ökumene zum Ausdruck. „Die Ökumene ist eine gemeinsame Wanderschaft. Wir haben weite Strecken gemeinsam zurückgelegt. Wir haben uns behutsam angenähert, wir haben einander ermutigt und bestärkt. Wir haben auch neue Pfade beschritten und Stellung bezogen in heiklen gesellschaftspolitischen Fragen und ich bin davon überzeugt, wir konnten durch dieses geschlossene Miteinander auch einiges bewegen“, sagte Sauer vor den Festgästen. Alois Schwarz wechselt nach siebzehnjähriger Amtszeit als Bischof in die Diözese St. Pölten, wo er am 1. Juli sein Amt antritt.

„Freundschaftliche Verbundenheit gewachsen“

Sauer blickte in seinen Dankesworten auch auf die persönlich gute Beziehung zum scheidenden Bischof zurück: „Bei den zahlreichen gemeinsamen Gottesdiensten, die wir miteinander gefeiert haben, bei den öffentlichen Veranstaltungen, Diskussionsrunden und bei vielen persönlichen Begegnungen ist eine freundschaftliche Verbundenheit gewachsen, die das Band der Ökumene in unserem Land, das gegenseitige Vertrauen, aber auch die Verbindung im interreligiösen Dialog stets gefestigt und gestärkt hat.“ Vor allem hob Sauer die Fähigkeit von Schwarz hervor, auf andere zuzugehen „ohne Ansehen der Person.“ Schwarz habe in seinen „Ansprachen, Predigten und Wortmeldungen eine Sprache gefunden, die die Menschen immer wieder berührt und bewegt hat.“

Schwarz: Religionen in Kärnten „Orte des Friedens“

Auch Schwarz richtete Superintendent Sauer seinen Dank für die Fortschritte in der Ökumene aus, die Religionen und Glaubensgemeinschaften seien in Kärnten so zu „Orten des Friedens“ geworden. Erst Ende Mai war das Kärntner Gustav-Adolf-Fest zu Fronleichnam ökumenisch begangen worden, im April hatten Schwarz und Sauer das 500-Jahr-Jubiläum der Stadt Klagenfurt ebenfalls gemeinsam gefeiert. Schwarz betonte auch das gute Verhältnis zu Esad Memic als Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft.

Als Geschenk überreichte Sauer gemeinsam mit Superintendentialkuratorin Helli Thelesklaf ein Bild der evangelischen Künstlerin Lisa Huber. Ihren Dank an den scheidenden Diözesanbischof richteten unter anderem auch die Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig sowie die Klagenfurter Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz.

Mit dem Wechsel von Alois Schwarz nach St. Pölten ist das Amt des Gurker Diözesanbischofs vorerst vakant, bis 8. Juli muss ein Administrator – ein interimistischer Leiter der Diözese – bestellt werden.