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Das Verhältnis von Künstlicher Intelligenz und Religion sei plötzlich überall Thema und müsse näher behandelt werden, so Elizabeth Morgan Bukovics, Vorstandsmitglied im Evangelischen Bund.
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Eine Umfrage zum Verhältnis von Künstlicher Intelligenz (KI) und Religion hat der Evangelische Bund in Österreich auf seiner Facebook-Seite gestartet. Elizabeth Morgan-Bukovics, Vikarin und Vorstandsmitglied des Evangelischen Bundes, erklärt im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst die Gründe für die Befragung: „Plötzlich wird das Verhältnis von Religion und KI überall Thema, nicht nur bei uns, auch bei der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster zum Beispiel.“ Prinzipiell seien bei der Frage zwei Aspekte zu unterscheiden: „Das eine ist das Seelsorgerliche.“ So biete z.B. die Church of England seit kurzem über die Skills-Funktion des Amazon-Tools Echo Antworten auf einfache seelsorgerliche Fragen an. „Für viele von uns ist das sicher sehr befremdlich, aber man muss auch die große Chance von KI sehen: Sie könnte akut Seelsorgearbeit wahrnehmen und in Notsituationen wahrscheinlich schneller reagieren als Menschen.“

Fragen werfe die KI freilich in Sachen Menschenwürde auf, auch könnte durch die technologischen Entwicklungen das Gottesbild einer Veränderung unterworfen werden. Gerade um in diesen Fragestellungen Positionen einzuholen und auch Interesse zu stiften sei die Facebook-Umfrage ein guter Katalysator. Die Befragung weist zudem voraus auf eine gemeinsame Tagung von Evangelischem Bund in Österreich und Evangelischem Bund Hessen im März 2019, die sich mit den Konsequenzen der Digitalisierung für Glaube und Kirche auseinandersetzen wird. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis Montag, 4. Juni auf einer Facebook-Seite möglich.

Der seit 1903 bestehende Evangelische Bund in Österreich versteht sich als „freier Zusammenschluss evangelischer Christen“. Nach eigenen Angaben richtet der Evangelische Bund seine Arbeit nach den Prinzipien Bildung, Bibelstudium, Wahrnehmung von Verantwortung und dem Leben in Gemeinschaft aus. Dazu veranstaltet und fördert der Bund u.a. Tagungen und Publikationen.