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Protestantische Bischöfe haben sich in ihren Karfreitagspredigten und -botschaften für Gewaltfreiheit sowie gegen die Unterdrückung von Menschen und gegen weltweites Unrecht eingesetzt.
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Protestantische Bischöfe haben sich in ihren Karfreitagspredigten und -botschaften für Gewaltfreiheit sowie gegen die Unterdrückung von Menschen und gegen weltweites Unrecht eingesetzt. Der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), sagte in seiner Predigt am 30. März in der Münchner St. Matthäuskirche, dass Christen sich am Karfreitag an das Leiden und Sterben Jesu Christi erinnerten. Der Tag sei darum auch einer des Protestes gegen das Vergessen. Er erinnerte an die Christen in vielen Ländern, die „nur wegen ihres Bekenntnisses an Leib und Leben bedroht werden“. Andere Menschen würden verfolgt, „weil sie sich in ihren Ländern für die Menschenwürde, für Gerechtigkeit und Freiheit einsetzen“. Gott habe sich selbst in Jesus Christus aus reiner Liebe geopfert. Hass und Gewalt seien „nichts Normales“.

Kirchenpräsident Jung: Eine „Botschaft mit revolutionärem Potential“

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Volker Jung (Darmstadt), bezeichnete in seiner Karfreitagsbotschaft den Tod Jesu am Kreuz als „Botschaft mit revolutionärem Potential“. Sie rufe dazu auf, den Blick auf die Menschen zu richten, „die unter Unterdrückung leiden und für sie einzutreten“ – etwa Frauen, die Opfer sexueller Gewalt würden, Menschen, die durch Krankheit ihren Arbeitsplatz verlören, Flüchtlinge, die in ihrer Heimat alles aufgeben müssten, und Gefangene der Diktaturen. Wer auf das Kreuz schaue, müsse über das Elend und Unrecht in der Welt erschrecken, schrieb Jung.

Kirchenpräsident Schad: Niemand darf wegen seiner Religion ausgegrenzt werden

Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, Christian Schad (Speyer), rief in seiner Predigt in Bad Bergzabern dazu auf, keinen Menschen wegen seiner Hautfarbe oder Religion zu stigmatisieren oder auszugrenzen. Rassismus, Hass und Hetze müsse entschieden entgegengetreten werden: „Wir brauchen das Gespräch der Religionen und Kulturen untereinander und die Einsicht, dass der Unterschied von Glaubensweisen nicht Gewalt rechtfertigt.“ Christen, Juden und Muslime seien dazu aufgerufen, sich miteinander für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen. Schad ermutigte die Gottesdienstbesucher, Kontakte zu ausländischen Mitbürgern zu pflegen und „intensiver als bisher auch auf die zuzugehen, die von Gewaltbereitschaft erfüllt sind. Reden wir mit jungen Menschen, die keine Perspektive sehen und in der Gefahr stehen, unbelehrbaren Rattenfängern und Kriminellen auf den Leim zu gehen.“