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Der diesjährige Diakoniesonntag widmet sich dem Thema "Viele Glieder - Ein Leib". Oberkirchenrat Karl Schiefermair, Pfarrerin Maria Katharina Moser und Diakonie-Präsident Michael Chalupka (v.l.) präsentierten das Programm.
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Die Evangelischen Kirchen feiern am 15. April den Diakoniesonntag und unterstreichen damit die besondere Bedeutung, die Pfarrgemeinden für den sozialen Zusammenhalt in Österreich haben. „Pfarrgemeinden sind starke Motoren der Inklusion, Menschen verschiedenster sozialer Milieus begegnen einander. Und sie sind Orte der Integration für Menschen, die in Österreich Zuflucht suchen, und bieten vielen Heimat“, erklärt Oberkirchenrat Karl Schiefermair. Diese Vielfalt kommt im Motto des diesjährigen Diakoniesonntags „Viele Glieder – ein Leib“ zum Ausdruck.

„In jeder Pfarrgemeinde gibt es viele verschiedene Menschen mit ganz unterschiedlichen Begabungen. Im Gottesdienst am Diakoniesonntag wollen wir die Freude über den Reichtum der Begabungen, die Gott uns schenkt, zum Ausdruck bringen“, erläutert Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Österreich.

Die „Gemeinde als Leib Christi“ sei ein Bild für die Teilhabe aller, sagt Maria Katharina Moser, Pfarrerin in Wien-Simmering und Referentin des Instituts für öffentliche Theologie und Ethik der Diakonie, das für die Ausarbeitung der Unterlagen für den Diakoniesonntag gesorgt hat. „Wir wollen das Thema Teilhabe in den Blick nehmen, denn der 15. April, an dem wir heuer den Diakoniesonntag feiern, ist auch Wahltag.“ In den evangelischen Pfarrgemeinden A.B. finden an diesem Sonntag Gemeindevertretungswahlen statt. Demokratische Mitbestimmung und Teilhabe sind ein zentrales Merkmal der Kirchen der Reformation. „Teilhabe aller heißt: Jede und jeder ist wichtig“ so Moser weiter. „Eine Gemeinschaft lebt von den unterschiedlichen Begabungen ihrer Mitglieder. Paulus beschreibt das im 1. Brief an die Gemeinde in Korinth im 12. Kapitel sehr plastisch. Der Kopf kann nicht zu den Füßen sagen: ‚Wir brauchen euch nicht‘.“

Besonders bemerkenswert findet Moser Paulus‘ Hinweis darauf, dass jene Glieder, die schwächer erscheinen, am nötigsten seien. „Der Diakoniesonntag ist eine gute Gelegenheit, nach den besonderen Fähigkeiten und Beiträgen derer zu fragen, die gemeinhin als schwächer gelten: Was können wir von Menschen, die mit Demenz Leben, über Beziehungen lernen? Wie bereichern Menschen, die mit einer Behinderung leben, mit ihrer Art zu glauben unseren Glauben? Wie verändern AsylwerberInnen und Asylberechtigte unsere Gemeinden?“, so Maria Katharina Moser, die im Herbst 2018 Michael Chalupka als Diakonie-Direktorin nachfolgen wird.