Mit einer neuen Broschüre informiert die Evangelische Jugend Österreich (EJÖ) über ihre bundesweite Kinderschutzrichtlinie, die Qualitätsstandards in der „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen“ definiert. Die gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Rechte der Kinder vor sexueller Ausbeutung (ECPAT) erarbeitete Broschüre „begegnen – wachsen – stützen“ fasst die Inhalte der Kinderschutzrichtlinie zusammen und wird an alle evangelischen Pfarrgemeinden in Österreich verschickt.
Wesentliche Eckpfeiler der Kinderschutzrichtlinie sind die Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Begleitung von Kindern und Jugendlichen. So ist für haupt- und nebenamtlich Mitarbeitende der EJÖ im ersten Dienst- oder Amtsjahr eine zumindest eintägige Basisschulung verpflichtend, Ehrenamtlichen wird diese Schulung dringend empfohlen. In der Begleitung von Kindern solle es darum gehen, Selbstvertrauen zu stärken und Beziehungs- und Liebesfähigkeit sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität zu entwickeln. Im Wortlaut heißt es: „Wir fördern Kinder und Jugendliche in einem ganzheitlichen Verständnis von Sexualität, welches Körper, Geist und Seele als Einheit wahrnimmt. In der Auseinandersetzung mit sich selbst und anderen erfahren und setzen Kinder und Jugendliche Grenzen (Nähe und Distanz), lernen diese zu achten und ‚STOPP‘ zu sagen.“
Darüber hinaus skizziert die Broschüre einen Krisenplan für den Verdachtsfall von (sexualisierter) Gewalt unter den Prinzipien des Opferschutzes und der Unschuldsvermutung. Eine bedeutende Funktion nehmen hierbei die Vertrauenspersonen der EJÖ ein, die bei Verdachtsfällen kontaktiert werden können, um weitere Schritte einzuleiten.
Die Kinderschutzrichtlinie „begegnen – wachsen – unterstützen“, auf der die aktuelle Broschüre beruht, wurde im Jahr 2013 vom Jugendrat für Österreich beschlossen. In dem bundesweiten Gremium der EJÖ sind Delegierte aus den Diözesen sowie alle haupt- und ehrenamtlich auf Bundesebene tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertreten. Im laufenden Arbeitsjahr hat sich der Jugendrat erneut klar für die intensive Arbeit an der Umsetzung der Kinderschutzrichtlinie ausgesprochen.