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Kardinal Schönborn, Caritas-Präsident Landau und Elvira Elkaz, stv. Leiterin von Le+O
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Die Caritas und Pfarren der Erzdiözese Wien starten wieder die traditionelle Le+O-Erntedanksammlung. 121 Pfarren sammeln von 19. September bis 17. Oktober haltbare Lebensmittel für Armutsbetroffene in Wien und Niederösterreich. Den Startschuss zu der Aktion gaben am Dienstag Kardinal Christoph Schönborn und Caritas-Präsident Michael Landau. Das Erntedankfest stehe im Zeichen der Dankbarkeit für die Gaben der Natur, aber es erinnere gleichzeitig daran, dass ausreichend Nahrung keine Selbstverständlichkeit ist, so Schönborn und Landau.

 

"Mit jeder Spende kann ganz konkret geholfen werden, denn jede Spende macht satt", betonte Schönborn. Eine Lebensmittelspende sei auch eine Form des Dankes: "Das zu teilen, aus Dankbarkeit ist die Einladung der LE+O-Erntedankaktion. Denn alle diese Lebensmittel, die gespendet werden, gehen direkt weiter zu denjenigen, die sich so etwas sonst vielleicht nicht leisten können", so Schönborn.

 

Die Erntedanksammlung sei ein konkreter Ausdruck dessen, dass in Österreich nicht auf die vergessen werde, denen es nicht so gut geht, betonte auch Caritas-Präsident Landau: "Wir sehen aber in unserer täglichen Arbeit, dass der Druck auf diejenigen an den Rändern der Gesellschaft, auch durch die Coronakrise, nochmals zugenommen hat, das heißt für viele ist aus der Gesundheitskrise eine soziale Krise geworden."

 

Das Projekt LE+O sei ein gutes Beispiel, "wie Menschen auf der einen Seite durch direkte Hilfe mit Lebensmittelspenden, auf der anderen Seite aber auch durch Beratung und Unterstützung, der Ausstieg aus der Armutsspirale ermöglicht wird." Hier seien die Pfarren ein "hilfreiches Netz", das würden auch Angebote wie die pfarrlichen Klimaoasen im Sommer und die Kältestuben im Winter oder auch das "Caritas-Plaudernetz" zeigen, so Landau.

 

Gegen Lebensmittelverschwendung

 

"Le+O ist ein Projekt für Armutsbekämpfung und gegen Lebensmittelverschwendung", betonte Landau: "Wie wir mit Lebensmitteln und letztendlich mit der Schöpfung umgehen", das sei sicher für viele der über 1.000 Freiwillige eine große Motivation sich einzusetzen, denn "Lebensmittel gehören in den Magen und nicht in den Müll". Im letzten Jahr seien so in den vier Wochen der Sammlung über 29 Tonnen Lebensmittel zusammengekommen. "Das ist eine substanzielle Hilfe für Menschen in Not."

 

"In 14 Ausgabestellen verteilen wir wöchentlich rund 14 Tonnen Lebensmittel - darunter Obst und Gemüse, Milchprodukte und andere Lebensmittel, die im Handel nicht mehr verkauft werden. Haltbare Lebensmittel sind oft Mangelware und sehr gefragt", erklärte Elvira Elkaz, stellvertretende Leiterin von Le+O. Deshalb rufen die Pfarren und Caritas nun dazu auf, Zucker, Reis, Öl, Kaffee, Salz und alle Arten von Konserven zu sammeln. Im Rahmen der Erntedanksammlung können die Spenden direkt in den teilnehmenden Pfarren abgegeben werden.

 

Vor zwölf Jahren wurde Le+O als Kooperation zwischen der Caritas und den Pfarren ins Leben gerufen und hilft seither armutsbetroffenen Menschen mit Lebensmitteln und Sozialberatung. Gemeinsam mit den Betroffenen wird versucht, Wege aus der Armut bzw. zur Verbesserung der jeweiligen Lebenssituation zu finden. Aktuell werden rund 2.460 Haushalte unterstützt. Pro Woche werden durchschnittlich 780 Lebensmittelpakete ausgegeben, im Jahr 2021 waren es bisher 29.470 Pakete.

 

Mit dem Projekt Le+O leistet die Caritas einen aktiven und nachhaltigen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung: Regelmäßig werden ca. 300 Supermärkte angefahren und Lebensmittel gerettet. Mit rund 1.000 freiwilligen Mitarbeitern ist Le+O das größte Freiwilligenprojekt der Caritas. Aktuell Sucht die Caritas langfristig engagierte Freiwillige, die bereit sind, zumindest einmal pro Woche zu helfen. (Infos: www.pfarrcaritas.at)

 

O-Töne von Kardinal Schönborn und Caritas-Präsident Landau stehen in Kürze unter www.kathpress.at/audio zum Download bereit.