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Im September wird Engelmayer sein Amt als Oberrabbiner antreten.
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Die Evangelische Kirche A.B. in Wien heißt den neuen Wiener Oberrabbiner Jaron Engelmayer herzlich willkommen. Gegenüber dem Evangelischen Pressedienst für Österreich zeigte sich Superintendent Matthias Geist sicher, dass die bereits bisher guten Kontakte zur Israelitischen Kultusgemeinde auch mit ihm fortgeführt werden können. Der Wiener Kultusvorstand hatte den orthodoxen israelisch-schweizerischen Rabbiner am Montag, 24. Februar, einstimmig bestellt.

„Er ist nicht nur als weitgereister, offener und begabter Gelehrter und Rabbiner im deutschen Sprachraum sehr bekannt. Vielmehr werden wir an den Brennpunkten unserer gesellschaftlichen Fragen zum Wohl der Menschen zusammenarbeiten“, so Geist in einer ersten Stellungnahme. Auch die Gemeinsamkeiten im religiösen Bereich seien in Jugendarbeit und sozialem Engagement gegeben und im immer wichtigen jüdisch-christlichen Gespräch zu suchen. Sogar das gemeinsame Interesse an der Mathematik, das Oberrabbiner Engelmayer und Geist teilten, könne gerade in Glaubensfragen ein verbindendes Element darstellen. „Wir freuen uns, mit dem neuen Oberrabbiner den längst begonnenen Weg des Dialogs in großer Wertschätzung in dieser Stadt gehen zu dürfen“, so Geist in seiner Stellungnahme.

Auch Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, zeigte sich über die Wahl von Engelmayer erfreut. Der neue Oberrabbiner sei in vielen Bereichen „sehr kundig“ und „gesprächsbereit“, so Jäggle gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress.

Mit August wird Engelmayer seinen Dienst als Gemeinderabbiner in Wien beginnen, einen Monat später wird er Oberrabbiner und damit Arie Folger nachfolgen, der im Sommer 2019 gekündigt hatte. Dem vorausgegangen war ein mehrmonatiger internationaler Auswahlprozess durch die Rabbinerfindungskommission, in der Delegierte aller im Kultusvorstand vertretenen Fraktionen mit Sitz und Stimme beteiligt waren.

Der 1976 in Zürich geborene Jaron Engelmann studierte in den USA und in Israel, danach arbeitete er in Frankfurt, Aachen, Köln und ab 2015 bis zuletzt im israelischen Karmiel.