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Vor 50 Jahren starb der Schweizer Theologe Karl Barth.
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Mit einem Plädoyer für eine Theologie, die von Gott spricht und sich nicht als Kulturwissenschaft versteht, würdigt der Wiener Theologie-Professor Ulrich H.J. Körtner den reformierten Theologen Karl Barth. Dessen Todestag jährte sich am Montag, 10. Dezember, zum 50. Mal. In einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Furche“ (Ausgabe vom 6. Dezember) schreibt Körtner, Barths Ansatz einer Wort-Gottes-Theologie habe heute „eine schlechte Presse“: „Nicht Gott, Selbstoffenbarung Gottes und Wort Gottes sind gegenwärtig die dominanten Leitbegriffe evangelischer Theologie, sondern gelebte Religion, Kultur und Transzendenz.“ Hier ortet Körtner mit Barth eine schwerwiegende Gefahr. Eine Theologie, die sich als Kulturwissenschaft begreife, löse sich letzten Endes auf, weil sie gegenüber anderen Wissenschaften keine Eigenständigkeit mehr zu behaupten vermöge: „Theologie, so bleibt von Barth zu lernen, ist eine Form der engagierten Vernunft, die es wagt und wagen muss, von Gott zu reden, nicht etwa nur von Gottesvorstellungen und Gottesgedanken.“

Karl Barth wurde 1886 in Basel geboren, studierte ab 1904 Theologie in Bern, Berlin, Tübingen und Marburg, war dann Professor in Göttingen, Münster, Bonn und Basel, wo er am 10. Dezember 1968 verstarb. Er zählt zu den einflussreichsten Theologen des 20. Jahrhunderts.