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Spende des ÖVP-Parlamentsklubs für Ukraine-Hilfe
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Ein Monat nach Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine setzt der ÖVP-Parlamentsklub ein Zeichen der Solidarität und Hilfe: Unmittelbar vor der Nationalratssitzung am Donnerstag übergab ÖVP-Klubobmann August Wöginger eine Spende der Mandatare in der Höhe von 15.000 Euro für kirchliche Ukraine-Hilfsprojekte. Zuvor hatten drei Ukrainerinnen im Rahmen einer Klubsitzung anhand ihrer persönlichen Geschichte über die Situation im Land und ihre Flucht berichtet. Weiterer Gast war der polnische Priester Andrzej Nieduziak aus der Pfarre Susiec an der polnisch-ukrainischen Grenze, die zu einer Drehscheibe für Hilfsaktionen geworden ist.

Für Klubobmann Wöginger sind Solidarität und Hilfe für geflüchtete Ukrainer ein selbstverständlicher Ausdruck einer "christlich-sozialen Verantwortung". Die Ukraine sei ein Nachbar, dem jetzt geholfen werden müsse, so wie Österreich seinen Nachbarn in den letzten Jahrzehnten immer geholfen habe. Zugleich unterstrich der ÖVP-Politiker die Haltung Österreichs gegen den "Angriffskrieg Putins" und die Beteiligung an den EU-Sanktionen gegen Russland. Es sei zu hoffen, dass sie zu einem Einlenken Russlands führen. Die übergebene Spende für kirchliche Ukraine-Hilfsprojekte komme aus den Beiträgen der Abgeordneten und wolle ein "weiterer Tropfen im Ozean der Hilfsbereitschaft sein".

12.000 Euro der Spende werden auf ein von Kardinal Christoph Schönborn eingerichtetes Konto für Ukraine-Hilfsprojekte überwiesen. Mit den restlichen 3.000 Euro werde Babynahrung angekauft und direkt mit einem Kastenwagen in die polnische Pfarre Susiec transportiert. Der Wagen bleibe als Geschenk dort, um Pfarrer Nieduziak und seinem Team den Weitertransport der zahlreichen Hilfsgüter in die Ukraine zu erleichtern.

In Vertretung von Kardinal Schönborn dankte der Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki für diese Aktion, die exemplarisch für viele andere ähnliche Hilfsprojekte im kirchlichen Umfeld sei. Eindringlich bat Schutzki: "Öffnen wir in unseren Herzen einen humanitären Korridor."

Wie Pfarrer Nieduziak im Interview mit Kathpress erläuterte, werde ein Großteil der Hilfsgüter in die Ukraine weitertransportiert. Erste Station sei eine katholische Pfarre in Lemberg (Lwiw), das zu einem Hotspot für Binnenflüchtlinge wurde. Von dort werde ein Teil der Hilfe in die Ostukraine weiter geliefert. "Unsere Hilfe kommt bis in das eingeschlossene Mariopul", erklärte der Geistliche, Gleichzeitig spitze sich die Lage in Polen zu: Rund zwei Millionen Geflüchtete seien bereits in Polen untergekommen, "nicht in großen Flüchtlingslagern, sondern in Familien. Wir öffnen unsere Häuser und teilen mit ihnen, was wir haben. Wenn die Zahl der Geflüchteten aber weiter anwächst, werden wir es nicht schaffen". Polen brauche aus der EU Hilfe, um weiter helfen zu können, "ansonsten droht eine humanitäre Katastrophe", hielt der Pfarrer von Susiec fest.

Frauen besonders gefährdet

Wie Gudrun Kugler am Beginn der Veranstaltung ausführte, sei das Gespräch mit den drei geflüchteten ukrainischen Frauen ursprünglich am 8. März zum Weltfrauentag geplant gewesen. Frauen seien von der Gewalt besonders bedroht, so die ÖVP-Abgeordnete, die auf Berichte über von russischen Soldaten vergewaltigte und getötete Ukrainerinnen verwies. Geflüchtete seien an der Grenze und im Ausland bereits im Visier von mafiösen Banden, die gezielt auf Frauen und Kinder aus seien. Nicht nur in den Grenzregionen zur Ukraine, sondern auch dort, wo Geflüchtete beispielsweise in Österreich ankommen, drohe Gefahr und brauche es polizeiliche Maßnahmen gegen Menschenhandel, so Kugler.

Eindringlich berichteten drei junge Ukrainerinnen über ihre Flucht aus dem Kriegsgebiet. Die drei Frauen, zwei davon erfolgreiche Unternehmerinnen im Bereich von Videoproduktion bzw. Umwelt- und Energieconsulting sowie eine Gesangsstudentin, zeigten sich dankbar und beeindruckt für die Hilfsbereitschaft in Österreich. Die politische Botschaft der drei Frauen an die anwesenden Mandatare: "Stehen Sie der Ukraine zur Seite. Wir kämpfen in der Ukraine um unser Leben, für Freiheit, Frieden und europäische Werte."