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Das Dach und die Spitze der weltberühmten Notre-Dame-Kathedrale in Paris ist eingestürzt.
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Ein Feuerwehrmann wurde schwer verletzt, berichten französische Medien unter Berufung auf das Innenministerium.

Die Behörden gehen von keinem Terroranschlag aus. Wie ein Feuerwehsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, hängt der Brand offenbar mit Renovierungsarbeiten zusammen, welche um 60 Millionen Euro bis zum Jahr 2027 abgeschlossen werden sollten. Rund 400 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen, nachdem der Großbrand gegen 18:50 Uhr auf dem Dachboden der frühgotischen Kathedrale ausgebrochen war und sich aufgrund des Windes rasend schnell ausbreitete.

André Finot, Sprecher von Notre-Dame sagte: "Alles brennt. Von dem Dachstuhl, der zum Teil aus dem 13. und 19. Jahrhundert stammt, wird nichts übrigbleiben". Das Feuerinferno erreichte ebenfalls einen Turm. Emmanuel Gregoire, Beigeordneter der Pariser Bürgermeisterin, sagte gegenüber Medien, es werde versucht, alle Kunstwerke zu retten, "die noch zu retten sind". Das Gewölbe, welches die Kathedrale schützt, konnte scheinbar gerettet werden.

Die im 14. Jahrhundert erbaut Notre-Dame-Kathedrale gilt als eine der wichtigsten Touristenattraktionen Frankreichs und ein Wahrzeichen von Paris. Die der Pariser Kathedrale reicht bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück. Fast 200 Jahre vergingen bis zur Fertigstellung. Das Kircheninnere mit fünf Schiffen ist 130 Meter lang und 35 Meter hoch. Die beiden Türme der Fassade erreichen eine Höhe von 69 Meter. Der Nachfolgebau früherer Bischofskirchen wurde 1163 begonnen. Nachdem der Chor bereits im Jahr 1182 fertiggestellt wurde, folgten das Hauptschiff sowie die Westfassade im Jahr 1225 und die beiden Türme im Jahr 1250.

Tausende schockierte Pariser Einwohner und Schaulustiger haben sich an den Ufern der Seine versammelt machen auf den Brücken über den Fluss Fotos vom Feuer. Polizisten haben die gesamten Brücken und das gesamte Gelände rund um die Kirche abgeriegelt und vertreiben Schaulustige. Auch ein Teil der Seine-Insel, auf der die Kathedrale steht, wurde evakuiert. Es wurde eine Veranstaltungshalle geöffnet, um Anwohner aufzunehmen.

"Ein schreckliches Feuer wütet in der Kathedrale Notre-Dame in Paris", teilte Paris Bürgermeisterin Anne Hidalgo auf Twitter mit. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, eilte ebenfalls zum Ort des Geschehens verlautbarte über Twitter: „Notre-Dame de Paris wurde Opfer der Flammen. Gefühl einer ganzen Nation. Gedanken für alle Katholiken und für alle Franzosen. Wie alle unsere Landsleute bin ich heute Abend traurig, diesen Teil von uns brennen zu sehen.“

Vatikan verfolgt Brand mit "Schock und Trauer"

Der Heilige Stuhl hat die Nachricht des entsetzlichen Brandes, der die Kathedrale von Notre-Dame, Symbol der Christenheit in Frankreich und der Welt, verwüstet hat, mit Schock und Trauer aufgenommen", sagte Papst-Sprecher Alessandro Gisotti. "Wir drücken die Nähe zu den französischen Katholiken und den Einwohnern von Paris aus und sichern den Feuerwehrleuten und denjenigen, die alles tun, um diese dramatische Situation zu bewältigen, unsere Gebete zu." Weiters sagte er: "Wir beten für die Feuerwehrleute und all jene, die das Menschenmögliche tun, der dramatischen Lage Herr zu werden." Die Kathedrale Notre Dame sei "ein Symbol der Christenheit in Frankreich und weltweit."

Die Diözese in Rom bekundete in einem Tweet auf Twitter ihre Nähe zu den "Brüdern und Schwestern der Kirche in Frankreich" und allen Menschen in Paris.

Tief erschüttert reagierte auch Kardinal Christoph Schönborn auf das katastrophale Feuer in der Pariser Kathedrale Notre-Dame: "Tief erschüttert sehe ich die Bilder aus Paris. Notre-Dame ist das Herz von Paris. Alle müssen mithelfen, Notre Dame wieder aufzubauen", so der Wiener Erzbischof in den Abendstunden via Kurznachrichtendienst Twitter.

Mit Fassungslosigkeit und Erschütterung hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, auf den verheerenden Brand der Kathedrale Notre Dame in der französischen Hauptstadt Paris reagiert. In einem Brief an den Erzbischof von Paris, Michel Aupetit, schreibt Kardinal Marx: "Was gestern mit Ihrer Bischofskirche Notre Dame geschehen ist, lässt sich nicht in Worte fassen. Ich übermittle Ihnen, den Gläubigen des Erzbistums Paris und allen Menschen Frankreichs meine tief empfundene Anteilnahme."

Auch der Kölner Dompropst Gerd Bachner äußerte sich zutiefst schockiert über den Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame: "Das ist schon erschütternd, diese Bilder zu sehen. Es ist schrecklich, das mitzuerleben", so Gerd Bachner. "Wir sind in Gedanken mit den Katholiken und allen Franzosen und trauern mit ihnen."

Reaktionen aus Weltpolitik

US-Präsident Donald Trump reagierte bestürzt auf das schwere Feuer in der weltberühmten Pariser Kathedrale Notre-Dame. Bei einem Besuch im US-Bundesstaat Minnesota sprach Trump von einem „schrecklichen Feuer“ in einem Ausmaß, das Menschen selten gesehen habe. Derzeit würde es so aussehen, als würde Notre-Dame komplett niederbrennen, so der US-Präsident. "Die Kathedrale sei eines der größten Schätze der Welt, großartiger als fast jedes Museum auf der Welt", so Trump. „Sie ist Teil unserer Kultur. Sie ist Teil unseres Lebens.“ Es gebe wahrscheinlich keine andere Kathedrale wie diese auf der ganzen Welt.

Steffen Seibert erklärte im Namen der Deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel via Twitter, es tut "weh, diese schrecklichen Bilder" der brennenden Kathedrale in Paris zu sehen. Notre-Dame ist ein Symbol Frankreichs und der europäischen Kultur. Auch Deutschlands Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) twitterte, "die brennende Notre Dame trifft auch uns ins Herz". Er hoffe, dass "keine Menschen zu Schaden kommen". AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel spricht in einer Presseaussendung von einer Tragödie für das gesamte christliche Abendland: "Der Brandkatastrophe von Notre Dame ist nicht nur eine nationale Tragödie für Frankreich, sondern ebenso für das gesamte christliche Abendland. Jetzt ist Zusammenhalt unter den Völkern Europas gefragt. Es wäre zu begrüßen, wenn die Regierung daran mitwirkt, eine zentrale Möglichkeit für die deutschen Bürger zu schaffen, den Wiederaufbau dieses einmaligen europäischen Sakralbaus mit zu unterstützen."

Mit Notre-Dame stehe "ein Wahrzeichen, Weltkulturerbe und eines der schönsten Bauwerke der französischen Geschichte" in Flammen, schrieb Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz auf Twitter. "Wir hoffen, dass kein Mensch verletzt ist", so der Österreichische Regierungschef, der von "schockierenden Bildern" spricht. Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen schrieb auf Twitter: "Wir sind heute in Gedanken in Paris".

Gebetsinitiative von Glaubensimpulse

Die christliche Social-Media-Bewegung Glaubensimpulse vom christlichen Mediendienst IM (Impuls Medien) initiierte in den Abendstunden mit dem Hashtag #pray4paris eine internationale Gebetsinitiative in den sozialen Medien. "Beten wir für die Feuerwehrleute und all jene, die alles daran setzten, der dramatischen Lage Herr zu werden", so ein Sprecher der Facebook-Seite von Glaubensimpulse.

Auch der Pariser Erzbischof Michel Aupetit rief zum Gebet für die Rettung der Kathedrale Notre-Dame auf: "Lasst uns beten", schrieb Aupetit in den späten Abendstunden über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Fire engulfs Notre Dame cathedral in Paris