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Die Ruinen von Al-Maghtas auf der jordanischen Seite des Jordan sind der Ort an welchem Jesus von Johannes den Täufer getauft wurde.
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Jesu Taufstelle und drei Klöster bei Kasr Al Jahud am Fluss Jordan wurden nach knapp 50 Jahren für die Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Im Jahr 2000 wurde anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. im Heiligen Land ein sicherer Zugang zur Taufstelle eröffnet. Der gesamte Ort wurde nun von der britischen Halo-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem israelischen Verteidigungsministerium von Minen und Sprengfallen befreit.

Die Stätte, an der Jesus Christus nach biblischer Überlieferung vor gut 2000 Jahren getauft wurde, liegt im Westjordanland nahe der jordanischen Grenze. Die meisten der Anti-Panzer-Minen legte Israel nach der Eroberung des Westjordanlands im Sechstagekrieg im Jahr 1967, um die Grenze zu Jordanien zu markieren. Neben den Minen befinden sich im Boden auch zahlreiche nicht explodierte Geschosse, welche ebenfalls von Jordanien stammen. Marcel Aviv, Leiter der israelischen Minenräumungsbehörde verkündete am 2. Adventsonntag: „Die Minenräumung der Taufstelle ist eine einmalige und wundervolle Arbeit: Sie ist für viele Menschen eine wichtige Sehenswürdigkeit.“

Ende März 2018 begann ein Team bestehend aus israelischen, palästinensischen und georgischen Minenräumern mit der Arbeit. Hierzu zählte laut der Webpräsenz der Halo-Stiftung nicht nur „die tödliche Altlast eines Konflikts zu beseitigen“, sondern auch „eine Brücke zwischen den zerstrittenen Gemeinschaften zu bauen.“ Laut Angaben des Israelitischen Verteidigungsministeriums lagen dort etwa 2.600 Minen, Sprengfallen und andere Kriegsüberreste wie Mörsergranaten vergraben. Das Minenräumprojekt auf den rund hundert Hektar großen Gelände kostet etwa 20 Millionen Schekel (4,7 Millionen Euro).

„Einen Ort zu entminen ist immer eine gute Sache, denn es bedeutet, ein Kriegsfeld in ein Friedensfeld zu verwandeln“, so der Kustos des Heiligen Landes, Pater Patton. Neben den von Sprengfallen befreiten äthiopischen Kloster, Franziskaner-Kloster sowie das griechisch-orthodoxe Kloster, befinden sich 4 weitere Klöster auf dem 4. Jahrhundert auf dem Areal. Nach der Geburtskirche in Bethlehem und der Grabeskirche in Jerusalem gilt Kasr Al Jahud für Christen als drittheiligster Ort der Welt. Doch auch für das Judentum ist die Stätte von großer Bedeutung, denn an diesem Ort hat das Volk Israel den Jordan auf dem Weg nach Kanaan überschritten.