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Übergabe der Petition durch Noeh an Kyoko Shiotani vom Büro des UN-Untergeneralsekretärs für politische Angelegenheiten.
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Am 12. Dezember 2017 überreichte der 12-jährige Noeh aus dem irakischen Karamles 808.172 Unterschriften der Open Doors-Petition "Hope for the Middle East" (H4ME) an die Vereinten Nationen in New York. Menschen aus 143 Ländern haben unterzeichnet. Es kam dabei zu Treffen mit hochrangigen Vertretern aus Kirche und Politik, wie dem Leiter des Außenamts im Entwicklungsprogramm der UN (UNDP), Michael O'Neill.

Das christliche Hilfswerk Open Doors unterstützt mit der Petition im Rahmen der gleichnamigen Kampagne H4ME Christen, die nach Syrien und in den Irak zurückkehren und ihre Länder wieder aufbauen wollen - für ein Leben mit Hoffnung und Zukunft. Dazu gehören der Schutz aller religiösen Minderheiten seitens der Regierung sowie gleiche Bürgerrechte, lebenswürdige Umstände und Mitgestaltungsmöglichkeiten beim Wiederaufbau von Land und Gesellschaft.

Werden die Christen nach ihrer Vertreibung durch den IS zurückkehren?

Das Leben im Nahen Osten ist entbehrungsreich, gefährlich und anstrengend - gerade für Kinder. Unzählige von ihnen wurden vertrieben, ausgeraubt und mit unbeschreiblicher Gewalt konfrontiert. Dem 12-jährigen Noeh blieb wenigstens die Geborgenheit seiner Familie, als diese 2014 vom IS aus ihrer Heimatstadt vertrieben wurde. Nun sind sie zurück in Karamles und Noeh geht wieder zur Schule. Rückkehrwillige Christen werden derzeit allerdings hauptsächlich von christlichen NGOs und den einheimischen Kirchen unterstützt.

Über Jahrzehnte haben Christen im Irak Beraubung, Enteignung, gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung erlebt - und das nicht nur vonseiten islamistischer Gruppen. Ob in der Ausbildung oder bei der Arbeitssuche, im Bereich der medizinischen Versorgung oder auf dem Wohnungsmarkt: Überall bekamen Christen zu spüren, dass sie wegen ihres Glaubens bestenfalls Bürger zweiter Klasse waren. Hinzu kamen Entführungen, Anschläge und Morde. Und dennoch: Sie lieben ihr Heimatland und möchten ihren Teil zum Wiederaufbau beitragen.

Der auf sieben Jahre angelegten H4ME-Kampagne ging eine intensive sechsmonatige Untersuchung der Situation der Christen in Syrien und dem Irak voraus, um ihre Bedürfnisse umfassend zu ermitteln. Die Kampagne hat zum Ziel, der Auslöschung der christlichen Minderheit in den Ursprungsländern des Christentums entgegenzuwirken. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt der Irak aktuell Platz 7 unter den Ländern ein, in denen Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt werden.