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In Libyen wurden wahrscheinlich die Leichen von 21 Christen gefunden, die am 16. Februar 2015 von der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) enthauptet worden waren. Das berichtet die ägyptische Zeitung „Ahram Online“ (Kairo) unter Berufung auf die Behörden des Landes. Die Christen – unter ihnen 20 ägyptische Kopten, die als Gastarbeiter in Libyen tätig waren, und ein Ghanaer – waren an einem Strand vor laufenden Filmkameras geköpft worden. Die Tat hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Das Grab sei südlich der früheren IS-Hochburg Sirte entdeckt worden, nachdem ein mutmaßlich Beteiligter den Ort in einem Verhör genannt nannte. Die Getöteten hätten Handschellen und orangefarbene Overalls getragen. Auch die Köpfe seien in dem Grab gewesen. Die Leichen wurden in die Gerichtsmedizin der Stadt libyschen Misrata gebracht. Anschließend sollen sie den Familienangehörigen übergeben werden. Der IS hatte die Ermordung der Christen in einem Video unter dem Titel „Eine in Blut geschriebene Nachricht an die Nation des Kreuzes“ (gemeint sind christliche Staaten) veröffentlicht. Die Kopten sind die größte christliche Gemeinschaft in Ägypten. Ihre Zahl unter den rund 92 Millionen Einwohnern des Landes wird auf sieben bis zehn Millionen geschätzt.