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Dr. Fernando Da Silva, WEA RLC Deputy Director und IIRF Mitarbeiter, während seiner Rede.
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Das Internationale Institut für Religionsfreiheit (IIRF) unterstützt eine Erklärung zu Nigeria, die von der Religious Liberty Partnership veröffentlicht wurde und die Christen weltweit zu Gebet und Handeln auffordert. Unter dem Titel ‚Abuja-Erklärung zur Krise in Zentral-Nigeria‘ heißt es in dem Dokument, dass, obwohl „es seit langer Zeit Streitigkeiten zwischen nomadischen Hirten und Bauerngemeinschaften in der gesamten Sahelzone gibt“, die aktuellen Angriffe in Nigeria „nicht mehr der Versteppung oder einem Kampf um Ressourcen zugeschrieben werden können“. Die Angriffe „erfolgen nun mit einer derartigen Häufigkeit, Organisation und Einseitigkeit, dass diese nicht mehr als ‚Zusammenstöße zwischen Landwirten und Hirten‘ bezeichnet werden können“.

In der Erklärung wird die nigerianische Regierung aufgefordert, „dafür zu sorgen, dass alle Religionsgemeinschaften in Nigeria Religionsfreiheit genießen, einschließlich des Rechts, ihre Überzeugungen gemäß Artikel 38,1 der nigerianischen Verfassung zu äußern und zu verbreiten“, und „mit Dringlichkeit die Freilassung von Leah Sharibu, Alice Ngaddah und den übrigen Chibok Girls zu befördern“.

„Dies ist eine klare Aussage über die wahrhaft katastrophale Situation der Christen im Nord- und Mittelgürtel Nigerias“, sagte Mervyn Thomas, Vorsitzender der Religious Liberty Partnership (RLP) und Direktor von CSW, Großbritannien. „Durch unsere alljährliche RLP-Konsultation, die diesmal in Abuja stattfand, konnten sich Christen aus der ganzen Welt ein klares Bild von den Problemen machen und Tuchfühlung mit unseren Mitchristen in Nigeria aufnehmen.“

Dr. Fernando Da Silva aus Johannesburg, Südafrika, stellvertretender Direktor der Kommission für Religionsfreiheit (RLC) der Weltweiten Evangelischen Allianz, die mit den afrikanischen Ländern südlich der Sahara beauftragt ist, betonte: „Ich kann nicht mit gutem Gewissen schweigen, wenn Tausende von Menschen wegen ihres Glaubens an Christus getötet und verfolgt werden. Deshalb trete ich überall in Afrika und darüber hinaus für sie ein. Ich denke dabei auch an alle Verwandten, die von diesen grauenhaften, unmenschlichen Handlungen mit betroffen sind.“ Da Silva ist auch Direktor des Observatoriums des IIRF für die Gemeinschaft der portugiesisch-sprachigen Länder und Regionen.

Dr. Werner Nel, Pretoria (Südafrika), ein weiteres Mitglied des IIRF, leitete eine Diskussion der RLP Research Task Group in Abuja über Definitionen von Verfolgung und über Skalen mit mehreren Begriffen rund um Verfolgung. Er hatte unter den RLP-Mitgliedsorganisationen eine Umfrage über ihre Ansichten durchgeführt. Ziel ist eine ausufernde Verwendung des Begriffs Verfolgung zu vermeiden. Die Forschung geschah gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe, dem stellvertretenden Direktor des IIRF, Prof. Dr. Christof Sauer, mit Sitz in Kapstadt (Südafrika) und Gießen (Deutschland), der aufgrund seiner Lehrverpflichtungen an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen nicht an der Tagung in Abuja teilnahm.

Weitere in Abuja beteiligte IIRF-Mitglieder waren Prof. Dr. Janet Epp-Buckingham, Ottawa (Kanada), derzeitige Herausgeberin des Internationalen Journals für Religionsfreiheit und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des IIRF, sowie Rev. Godfrey Yogarajah, Vorsitzender des IIRF-Vorstands (auch stellvertretender Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz und Direktor der Kommission für Religionsfreiheit der WEA), und die Rechtsanwältin Yamini Ravindran vom Büro des IIRF in Colombo (Sri Lanka).