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Asia Bibi und ihr Mann werden in einem geheimen Versteck in Karatschi festgehalten.
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Entgegen ursprünglichen Meldungen, hat Asia Bibi laut der Associated Press (AP) Pakistan noch nicht verlassen können. Trotz rechtsgültigen Freispruchs halten pakistanische Behörden die 54-jährige Mutter in einem geheimen Versteck in Karatschi gegen ihren Willen fest, berichtet Aman Ullah der AP.

Am 31. Oktober 2018 hob das pakistanische Höchstgericht Asia Bibis Todesurteil auf. Daraufhin legten Islamisten Berufung gegen diesen Freispruch ein. Der Berufung wurde jedoch Ende Jänner 2019 nicht stattgegeben. Asia Bibi steht es nach acht Jahren Gefängnis nun frei Pakistan zu verlassen, laut ihrem Anwalt Saiful Malook wäre Kanada ihre erste Wahl.

„Die Tür öffnet sich nur während Essenszeiten“

Bibis Freund Aman Ullah, der mit ihr per Telefon in Kontakt steht, berichtet, dass Asia Bibi Todesdrohungen von radikalen Islamisten erhalten hätte, aber nicht weiß, wann sie das Land verlassen könnte. Denn Bibi wird anscheinend mit ihrem Mann in einem Raum irgendwo in der Millionen-Metropole Karatschi festgehalten, „die Tür öffnet sich nur während Essenszeiten“, so Ullah. Bibi wird vom zuständigen Sicherheitsbeamten nicht gesagt, warum sie noch immer festgehalten wird. Sie dürfe morgens und abends Telefonate führen. Meistens rufe Bibi ihre Töchter an, die sich bereits in Kanada aufhalten, weiß Ullah. Laut der Canadian Press ist die Sicherheit Bibis oberste Priorität für Kanada. Premierminister Trudeau erklärt, er sei bereits im Gespräch mit der pakistanischen Regierung.

„Bibi wird die nötige Sicherheit gegeben“

Obwohl Bibis Töchter bereits in Kanada sind, die Mutter einen positiven Asylbescheid bekommen hat und sie laut Gerichtsurteil Pakistan verlassen dürfte, wird ihre Ausreise, laut pakistanischen Diplomaten nicht bald erfolgen, sondern „in medium term“, also erst mittelfristig. Minister für Information Fawad Chaudhry schreibt der AP in einer Email: „Bibi wohnt bei ihrer Familie und ihr wird die nötige Sicherheit gegeben.“ Die pakistanische Regierung fühle sich verantwortlich „alle notwendigen Maßnahmen“ zu ergreifen, um Bibi und ihre Familie zu beschützen. Chaudhry fügt hinzu, dass Bibi frei wäre, das Land zu verlassen, wenn sie möchte. Wann Bibi jedoch ihre Töchter in Kanada wiedersehen wird, bleibt abzuwarten.