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Islamisten demonstrierten gegen die Freilassung der Christin Asia Bibi.
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Das Oberste Gericht in Pakistan wird den Fall der Christin Asia Bibi kein weiteres Mal verhandeln und hat den Berufungsantrag gegen ihren Freispruch im heutigen Anhörungstermin für unzulässig erklärt. "Der Berufungsantrag ist abgelehnt", urteilte Richter Asif Saeed Khosa am Dienstag in Islamabad. Islamisten hatten den Antrag eingereicht, nachdem ein im Jahr 2010 verhängtes Todesurteil im vergangenem Oktober aufgehoben worden war. Die Islamisten scheitern hiermit mit ihrer Berufung gegen den Freispruch wegen angeblicher Blasphemie-Vorwürfe. Asia Bibi darf das Land nun verlassen.

Die Mutter von fünf Kindern soll sich aus Sicht von Islamisten als „Ungläubige Frau“ durch ihre Berührung eines Gefäßes das Wasser für muslimische Feldarbeiterinnen verunreinigt und sich im anschließenden Streit beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert haben. Das Oberste Gericht hob das Urteil mit der Begründung auf, dass die Vorwürfe gegen sie juristisch schwach begründet sind. Die Entscheidung löste gewalttätige Proteste aus.

Gerüchten zufolge soll Asia Bibi Asyl in Kanada erhalten. Einem unbestätigten Bericht zufolge sind ihre Kinder bereits nach Kanada geflohen. Neben Kanada haben auch Deutschland, Frankreich und Italien sich bereiterklärt, Asia Bibi aufzunehmen. In Österreich sprach sich Kardinal Christoph Schönborn dafür aus, Bibi aufzunehmen.