page-header
Nachbarn berichten, wie der Schütze scheinbar mehrfach nachgeladen hat.
Anzeige

26 Menschen wurden am Sonntag während eines Gottesdienstes in einer Baptistengemeinde in Sutherland Springs getötet. Sutherland Springs ist eine kleine Ortsgemeinde im nördlichen Teil des Wilson County im US-Bundesstaat Texas. Mehr als 30 weitere Menschen wurden beim Angriff verletzt, als ein bewaffneter Schütze in die kleine christliche Gemeinde ging und Gemeindemitglieder, darunter schwangere Frauen und Kinder, niedergeschoss. Die Opfer seien zwischen fünf und 72 Jahre alt.

Der 26jährige Schütze ist ebenfalls tot. Dieser wurde zwischenzeitlich von der New York Times und CBS News als Devin Patrick Kelley identifiziert, ein unehrenhaft aus dem Dienst entlassener ehemaliger Soldat der US Air Force, der sich im Jahr 2014 für eine Gewalttat an seiner Ehefrau und Kind verantworten musste. Die Behörden teilte mit, der Schütze wurde von einem Einwohner gestellt, ließ seine Waffe fallen und flüchtete in seinem Auto. In diesem wurde er wenig später tot aufgefunden. Die genauen Umstände seines Todes sind zurzeit noch unklar.

Lokale Nachrichtensender berichteten, dass die Kirche die Hälfte ihrer Versammlung verloren haben könnte, da die Gottesdienste von etwa 40-50 Personen besucht werden. Die Ortschaft ist mit Hunderten von Menschen so klein, dass fast jeder in Sutherland Springs wahrscheinlich jemanden verletzt hat. "Mein Herz ist kaputt", sagte Gamez zu CNN. "Wir denken nie darüber nach, wo es passieren kann, und es passiert auch. Es spielt keine Rolle, wo Sie gerade sind. In einer kleinen Gemeinde, wirkliche Ruhe und alles, und schauen Sie sich das an, was passieren kann. "Eine Frau erzählte CNN, die Kirche sei" Ihre typische Landkirche "in der kleinen Stadt Amerika. Die Opfer reichten von 5 bis 72 Jahren.

Tochter des Pastors unter den Todesopfern

Zu den Todesopfern zählt ebenfalls die 14-jährige Tochter des Pastors der Gemeinde, Annabelle Pomeroy. Das bestätigte der Geistliche selber: Er und seine Frau hatten sich zum Zeitpunkt der Tat in Oklahoma aufgehalten. Annabelle "war ein sehr schönes, besonderes Kind", sagte ihr Vater, Pastor Frank Pomeroy.

In einer Predigt am 8. Oktober 2017 ermutigte Pastor Pomeroy die Gemeinde, jenen die einem etwas schuldig werden zu vergeben und nicht auf andere herabzusehen. "Wir müssen aufhören und uns daran erinnern, dass alle Dinge von Gott und für Gott erschaffen wurden, bevor wir anfangen, andere zu verurteilen und zu verletzen." Vor einer Woche sagte er: "Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlasse dich nicht auf deinen Verstand." Weiters sprache er "Du siehst, dass Gottes Verständnis weitaus größer ist und dass Dinge passieren können, die du nicht verstehst, aber du musst immer noch tun, was Gott von dir fordert."

Trump: „Wir haben viele Probleme mit geistiger Gesundheit“

US-Präsident Donald Trump veurteilte umgehend das Blutbad. Die Tat sei „entsetzlich“, sagte er in einer ersten Erklärung, die er während seiner Asien-Reise abgab. "Mit unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei den Opfern der grausamen und mörderischen Attacke". Diese "Tat des Bösen" hätte in einem Moment stattgefunden, in welchem die Opfer und ihre Familien sich im heiligen Gottesdienst befunden hätten, sagte der US-Präsident weiter. „Unsere Herzen sind gebrochen. Doch in dunklen Zeiten, und dies sind dunkle Zeiten, tun Amerikaner was sie am besten können: 'Wir stehen zusammen. Wir reichen uns die Hände, haken uns unter und durch die Tränen und Trauer hindurch bleiben wir stark.'" Während einer Pressekonferenz mit Japans Premier Shinzo Abe äußerte sich Trump erneut zu der Schießerei: „Das war ein sehr gestörtes Individuum“, sagte er gegenüber den Medien. Auf die Frage eines Journalisten, ob es eine Änderung des Waffenrechts bedürfe, antwortete Donald Trump: „Wir haben viele Probleme mit geistiger Gesundheit in unserem Land“, doch in diesem Fall sind nicht Schusswaffen das Problem, so Trump.

Der ehemalige demokratische US-Präsident Barack Obama meldete sich ebenfalls via Twitter zu Wort. „Wir trauern mit allen Familien in Sutherland Springs, welche von dieser Tat des Hasses betroffen sind“. Greg Abbott, Gouverneur von Texas, sprach von der Massenschießerei mit der größten Opferanzahl in der Geschichte des US-Staates.

Kirchen beklagen zugleich „fundamentales Problem“

Die katholischen Bischöfe der USA trauern um die mindestens 26 Toten nach dem Schussattentat in einer Baptisten-Kirche in Texas und beklagen zugleich ein "fundamentales Problem" in der US-Gesellschaft: "Eine Kultur des Lebens darf sinnlose Waffengewalt in all ihren Formen nicht tolerieren und muss diese verhindern", schrieb der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo, in einer ersten Reaktion. Das "unvergleichlich tragische Ereignis" lasse die lange Reihe von Massenerschießungen weiter anwachsen, beklagte DiNardo weiter.

"Wir beten für die Opfer und die Angehörigen, für unsere baptistischen Brüder und Schwestern und für alle Menschen in Sutherland Springs und stehen an ihrer Seite in Zeiten dieser schrecklichen Tragödie", schrieb Kardinal DiNardo weiter.

An einem Ort der Andacht aus dem Leben gerissen

Christoph Stiba, Generalsekretär des deutschen Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), zeigte sich gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea „zutiefst erschüttert“. Die baptistischen Brüder und Schwestern seien „an einem Ort der Andacht aus dem Leben gerissen worden, an dem sie sich geborgen und sicher fühlten.“ Über Sutherland Springs sei „von einem Moment auf den nächsten unermessliches Leid hereingebrochen“. „Wir denken an die körperlich verletzten und seelisch traumatisierten Menschen. Wir beten um Gottes Trost für sie", so Stiba weiter.