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Glaubensimpulse ruft mit dem Hashtag #pray4srilanka zum Gebet auf.
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Sri Lanka wurde am Ostersonntag innerhalb einer halben Stunde von mehreren Terroranschlägen in drei Luxushotels und in drei Katholischen Kirchen erschüttert. Mehr als 250 Menschen starben und rund 500 weitere Personen wurden verletzt. Unter den vielen Opfern befinden sich 32 Ausländer. Wenige Stunden nach den ersten 6 Anschlägen gab es laut dpa eine siebte Explosion in einem vierten Hotel in Dehiwala-Mount Lavinia, einem Vorort der Hauptstadt Colombo. Hierbei kamen nach Angaben der Polizei zwei Menschen ums Leben. Die Nachrichtenagentur AFP meldet eine achte Explosion in einer Wohngegend von Orugodawatta, einem Vorort nördlich der Hauptstadt Colombo.

Die koordinierten Explosionen zwischen 8:30 Uhr und 9:00 Uhr Ortszeit in verschiedenen Teilen des Landes ereigneten sich in den Kirchen St. Antonius in Colombo und St. Sebastian in der Ortschaft Negombo, nahe der Hauptstadt Colombo. Dritter Anschlagsort ist eine Kirche im Osten Sri Lankas in der Ortschaft Batticaloa. Hinter den verherenden Terroranschlägen steckten mehrere Selbstmordattentäter. Laut Regierungsangaben gab es am Ostersonntag sieben Festnahmen in Verbindung mit den Anschlägen. Verteidigungsminister Ruwan Wijewardene teilte bei einer Pressekonferenz mit, dass die Schuldigen bereits identifiziert wurden und sprach von einem „terroristischen Vorfall“ und von „extremistischen Gruppen“.

Der südasiatische Inselstaat ist mit seinen 22 Millionen Einwohnern überwiegend buddhistisch. Rund sieben Prozent der Bevölkerung sind Christen. Laut dem Weltverfolgungsindex 2019 von Open Doors befindet sich Sri Lanka auf Platz 46. Albert Malcom Kardinal Ranjith, Erzbischof von Colombo, rief die Bevölkerung dazu auf, Panik zu vermeiden und Blut für die Verletzten zu Spenden. Trotz der Osterferien rief er Ärzte dazu auf bei der Arbeit zu erscheinen, „um Leben zu retten“. Bereits vor zehn Tagen warnte Sri Lankas Polizeichef Pujuth Jayasundara vor möglichen Selbstmordanschlägen auf Kirchen und das Indische Hochkommissariat durch die radikal-islamische Gruppe National Thowheeth Jama'ath (NTJ) und berief sich dabei auf Informationen eines "ausländischen Geheimdiensts".

Reaktionen aus Kirche

Das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, sprach von einem „dramatischen Ereignis“ und gedachte auf dem Petersplatz der zahlreichen Terroropfer. „Mit Trauer und Schmerz“ habe er die Nachricht über die Anschlagsserie vernommen, so der Pontifex vor zehntausenden Gläubigen. „Ich möchte der christlichen Gemeinschaft, die getroffen wurde, als sie im Gebet versammelt war, und allen Opfern von so grausamer Gewalt meine innige Nähe ausdrücken.“

Auch der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, reagierte mit Trauer und Entsetzen auf die Bombenanschlägen in Sri Lanka. "Ich denke an die Menschen in Sri Lanka, die weinen, wie Maria am Grab Jesu. Ich denke an die vielen Toten und Verletzten, an all die Menschen, die jetzt Tränen der Verzweiflung vergießen", so Bedford-Strohm, der ebenfalls Landesbischof von Bayern ist. Weiters schrrieb er "Die Kraft von Ostern wird das nicht zerstören. Denn wer die Auferstehung Jesu Christi feiert, weiß um die Abgründe des Leidens. Ostern geht durch den Karfreitag hindurch. Auch die schlimmste Gewalt wird uns nicht dazu bringen, vor dem Hass zu kapitulieren. Gerade jetzt gilt: Christus ist auferstanden und nimmt alle Opfer von Hass und Gewalt mit ins neue Leben."

Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) verurteile "auf das Schärfste die feige Serie von Bombenanschlägen". WEA-Generalsekretär Efraim Tendero erklärte: "Wir rufen die Kirchen auf der ganzen Welt auf, sich uns im Gebet für die Betroffenen anzuschließen, und dass die starke und tröstende Gegenwart Gottes bei dieser Tragödie mit ihnen sein möge."

Tief erschüttert über die Anschläge auf Sri Lanka zeigt sich auch der Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich, Michael Bünker: "Ich bin entsetzt darüber, dass Christinnen und Christen bei den Auferstehungsfeiern zu Ostern in ihren Kirchen Opfer des Terrorismus wurden. Wieder sind betende Menschen in Gotteshäusern betroffen."

Der Generalsekretär des ÖRK, Olav Fykse Tveit zeigte sich ebenfalls solidarisch: "Wir verurteilen diese Angriffe auf Menschen, die im Gottesdienst versammelt waren, und auf Touristen in Sri Lanka. Als weltweite Gemeinschaft von Kirchen fühlen wir uns verbunden mit den Christinnen und Christen Sri Lankas, die auf diese bösartige Weise angegriffen wurden, während sie die Auferstehung Jesu Christi feierten."

Hashtag #pray4srilanka ruft zum Gebet in den sozialen Medien

Die christliche konfessionsunabhängige Facebook-Initiative Glaubensimpulse rief Christen am Ostervormittag mit dem Hashtag #pray4srilanka zum Gebet auf: "Beten wir für die Verletzten, die Familien der Opfer und für die Einsatzkräfte der heutigen Terroranschläge auf Sri Lanka. Möge Jesus Christus allen Betroffenen Menschen Hoffnung schenken.", so die Facebook-Seite des christlichen Mediendiensts IM (Impuls Medien).

Abschließend ermutigt der christliche Mediendienst IM mit einem Bibelvers aus Johannes 11:25-26: "Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das?".

Reaktionen aus Politik

Sri Lankas Premierminister Ranil Wickremesinghe berief sein Kabinett zur Krisensitzung ein. Auf Twitter schrieb Harsha de Silva, Minister für Wirtschaftsreform, von zahlreichen Opfern, unter ihnen Ausländer. Er habe in einer Kirche in Colombo „schreckliche Szenen“ erlebt. Er rief die Bevölkerung dazu auf, die Ruhe zu bewahren und zu Hause zu bleiben um die Rettungsmaßnahmen nicht zu behindern.

Steffen Seibert, Sprecher der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, schrieb auf Twitter: „Entsetzen über die Nachricht, dass Christen auf Sri Lanka während der Ostermessen angegriffen und getötet wurden. Wir trauern um sie und beten für die Verletzten und Familien. Terrorismus, religiöser Hass und Intoleranz dürfen nicht siegen.“ Bundesaußenminister Heiko Maas sprach von entsetzlichen Anschlägen: "Wir verurteilen sie aufs Schärfste. Richtete sich offenbar gezielt gegen Betende und Reisende. Nichts kann diese niederträchtige Tat rechtfertigen."

Der Deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich in einer ersten Stellungnahme am Ostersonntag aus Berlin tief erschüttert: „Fassungslos und voller Entsetzen verfolge ich die schrecklichen Nachrichten über die feigen Terroranschläge in Sri Lanka, bei denen so viele unschuldige Menschen den Tod fanden und viele mehr verletzt wurden“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte geschockt auf die verheerenden Anschläge: „Es ist schockierend, dass Menschen, die sich versammelt hatten, um gemeinsam das Osterfest zu begehen, ein bewusstes Ziel dieser hinterhältigen Angriffe waren“, so in ihrem Kondolenztelegramm an Maithripala Sirisena, Präsident der Demokratischen Sozialistischen Republik Sri Lanka. „In dieser schweren Stunde trauern wir mit den Hinterbliebenen und beten für die schnelle Genesung der Verletzten“, so die Bundeskanzlerin. „Religiöser Hass und Intoleranz, die sich heute auf so schreckliche Weise manifestiert haben, dürfen nicht siegen.“

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz verurteilte die Anschläge. Kurz sei "tief erschüttert und besorgt über hinterhältige terroristische Anschläge auf mehrere Kirchen und Hotels in #SriLanka mit stetig steigenden Opferzahlen." Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen auf Twitter:  "Die Anschläge in #SriLanka, auf friedlich betende und Gottesdienst feiernde Menschen und auf Hotelgäste, sind ein schrecklicher und barbarischer Akt. Sie sind auf das Schärfste zu verurteilen".Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) sprach den Opfern und ihren Angehörigen ihr Mitgefühl ebenfalls über Twitter aus und zeigte sich "zutiefst betroffen über die brutalen und perfiden Terrorakte, die gerade am Ostersonntag in #SriLanka geschehen sind".

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bietet dem Inselstaat Sri Lanka die Hilfe Israels an: „Die ganze Welt muss im Kampf gegen die Plage des Terrorismus zusammenstehen“. Ebenfalls der US-Präsident Donald Trump, die britische Premierministerin Theresa May und der französische Präsident Emmanuel Macron verurteilten die Angriffe. Trump bot über Twitter die Unterstützung der USA an: "Wir stehen bereit, um zu helfen", schrieb er.