Terror USA

Entsetzen über Anschlag auf Synagoge

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Polizisten sperrten einen Bereich um die "Tree-of-Life"-Synagoge in Pittsburgh ab, nachdem ein Mann darin 11 Menschen tötete.
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Mit Entsetzen haben weltweit Politiker und Religionsvertreter auf das Attentat am 27. Oktober in einer Synagoge in Pittsburgh (US-Bundesstaat Pennsylvania) reagiert. Elf Menschen kamen ums Leben. Sechs weitere wurden Medienberichten zufolge verletzt, darunter vier Polizisten. Ein 46-jähriger Tatverdächtiger wurde gefasst. Er soll Augenzeugenberichten zufolge „Alle Juden müssen sterben“ gerufen haben. Der Mann habe ein halbautomatisches Gewehr und mindestens drei weitere Handfeuerwaffen dabei gehabt, erklärte die Polizei. Nach Angaben von US-Justizminister Jeff Sessions könnte ihm die Todesstrafe drohen. Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sprach in einer Videobotschaft von einer schrecklichen antisemitischen Brutalität. Er sei todunglücklich und entsetzt über den mörderischen Anschlag. Das gesamte Volk Israel trauere mit den Familien der Getöteten: „Wir beten alle für die schnelle Genesung der Verwundeten.“

„Christen vereint für Israel“: Dieser Angriff ist widerwärtig

Die Organisation „Christians United for Israel“ (Christen vereint für Israel) schrieb auf ihrer Facebookseite, man sei entsetzt über die tödlichen Schüsse. Es sei „wirklich widerwärtig“, dass jüdische Familien am Sabbat an ihrem Ort der Anbetung angegriffen wurden: „Wir wenden uns gegen das Übel des Antisemitismus und wir stehen an der Seite aller jüdischen Gemeinden in unserem Land.“ Die von dem evangelikalen Pastor John Hagee (San Antonio/Bundesstaat Texas) gegründete Gruppierung ist mit mehr als vier Millionen Mitgliedern die nach eigenen Angaben größte proisraelische Organisation in den USA. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald S. Lauder, nannte die Tat in einer Mitteilung einen abscheulichen Terrorakt. Es müsse alles getan werden, damit solche Gräueltaten nicht noch einmal geschähen. Der Präsident der Billy-Graham-Gesellschaft, Franklin Graham (Charlotte/Bundesstaat Nord Carolina), rief dazu auf, für die Opfer und ihre Angehörigen zu beten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schrieb auf Twitter, sie trauere um die Toten, die offenbar Opfer von blindem antisemitischem Hass wurden: „Wir alle müssen uns dem Antisemitismus entschlossen entgegenstellen - überall.“ Die Synagoge „Tree of Life“ (Baum des Lebens) befindet sich in der Wohngegend Squirrel Hill. Dort leben rund 12.000 Juden.