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"Modeerscheinung" sorgt durch unwiderruflichen Eingriff für nachhaltige schädliche Nebenwirkungen.
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Auf negative Konsequenzen von vorschnellen Hormonbehandlungen bei Kindern und Jugendlichen, die glauben, im "falschen Geschlecht" zu Leben, hat das kirchliche Fachinstitut IEF aufmerksam gemacht. Immer mehr renommierte medizinische Einrichtungen würden vor unwiderruflichen Eingriffen im Zuge sogenannter Transidentität abraten oder warnen, heißt es in einem aktuellen Fachbeitrag des Instituts für Ehe und Familie. Es handle sich bei dem Phänomen um eine "Modeerscheinung mit verheerenden Folgen".

Das IEF verweist unter anderem auf die französische Nationale Akademie der Medizin, die in einer jüngsten Presseerklärung besorgt über einen "epidemieartigen" Anstieg der Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen im Zusammenhang mit Transidentität bei Kindern und Jugendlichen gezeigt hatte. Es handle sich dabei "vor allem um ein soziales Problem", wobei Fälle und sogar "Cluster" von Genderdysphorie oft in unmittelbarer Nähe aufträten. Ausgegangen sei dieser Trend von Nordamerika. In den USA sollen sich einer aktuellen Studie zufolge zehn Prozent der Schülerinnen und Schüler als transgender, nicht-binär bzw. unbestimmten Geschlechts bezeichnen.

In Frankreich ist der Einsatz von Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen mit elterlicher Zustimmung ohne Altersbeschränkung möglich und chirurgische Eingriffe, vor allem Brustamputationen und Operationen an den externen Geschlechtsorganen, ab 14 Jahren erlaubt. Die Akademie riet bei solchen Angeboten zur "größten medizinischen Zurückhaltung": Die unerwünschten Nebenwirkungen für die ohnehin psychisch besonders vulnerable Gruppe der Kinder und Jugendlichen seien schließlich vielfältig. Hormontherapie beeinträchtige das Wachstum, die Knochenbrüchigkeit, das Risiko der Unfruchtbarkeit und ziehe auch emotionale und intellektuelle Beeinträchtigungen nach sich - sowie bei Mädchen Symptome, die den Wechseljahren gleichen.

Meist nur vorübergehend

Gegen medizinische Eingriffe spricht bei jungen Menschen vor allem, dass Genderdysphorie in dieser Gruppe meist nur ein vorübergehendes Phänomen ist. Dies zeige sich auch in einer immer größeren Anzahl von jungen Transgender-Personen, die detransitionieren, also so zu ihrem biologischen Geschlecht zurückkehren wollen. Minderjährige mit Genderdysphorie sollten deshalb, so der Rat der Akademie der Medizin, so lange wie möglich nur psychologisch betreut und dabei auch die Eltern einbezogen werden. Einen Schritt weiter sei kürzlich das schwedische Karolinska-Universitätskrankenhaus gegangen, mit der Aussetzung der Behandlung mit Pubertätsblockern und gegengeschlechtlichen Hormonen.

Aktueller Gegenstand der Debatte ist das Thema derzeit in Texas, wo Gouverneur Greg Abbott Ende Februar Untersuchungen bei Ärzten und Eltern von Kindern, an denen Hormonbehandlungen oder geschlechtsumwandelnde Operation durchgeführt wurden, eingeleitet hat. Zuvor hatte der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates, Ken Paxton, die Verabreichung von Pubertätsblockern und gegengeschlechtlicher Hormone bei Kindern sowie auch Mastektomien, Entfernung anderer gesunder Körperteile und geschlechtsumwandelnde operative Eingriffe, die zur Unfruchtbarkeit führen können, als "Misshandlungen" klassifiziert.

Paxton begründete dies damit, dass es "medizinisch unmöglich" sei, das dem Menschen seit seiner Empfängnis innewohnende Geschlecht zu ändern, auch wenn eine Behandlung als "geschlechtsumwandelnd" bezeichnet werde. Kein Arzt könne ein vollfunktionsfähiges männliches Geschlechtsorgan durch ein vollfunktionsfähiges weibliches Geschlechtsorgan ersetzen und umgekehrt. Vielmehr würden "geschlechtsumwandelnde" Eingriffe ein funktionsfähiges Geschlechtsorgan zerstören, um plastisch die Illusion einer Geschlechtsänderung zu schaffen.