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Als "gesunde Provokation" und als "Hilfe, um über unsere Lebensweise und die vielen Formen der Armut der Gegenwart nachzudenken", hat Papst Franziskus den kirchlichen "Welttag der Armen" bezeichnet.

Angesichts der problematischen Situation der Betroffenen von Armut nützten keine großen Worte, "sondern man krempelt die Ärmel hoch und setzt den Glauben durch das persönliche Engagement in die Praxis um, welches nicht an andere delegiert werden kann", erklärte Franziskus in seiner Botschaft zu dem Aktionstag.

In Österreich hat der Fokus auf Armutsbetroffene an diesem Tag mit dem "Elisabethsonntag" bereits eine lange Tradition.

Papst an Arme und Bedürftige: "Ich umarme euch!"

Aus Anlass des heutigen Welttags der Armen hat Papst Franziskus Bedürftige seiner Nähe versichert. "Der Papst ist bei euch", schreibt er auf der Titelseite der vatikanischen Straßenzeitung "L'Osservatore di Strada". In einem kurzen Brief wendet er sich an die Leser. Er umarme jeden, "der die Last der Ausgrenzung auf seinen Schultern und in seinem Herzen trägt". Die Letzten seien die Ersten, so der Papst in der vom Vatikan seit Juni herausgegebenen Monatszeitung.

Am Vormittag feierte der Papst zum Welttag zudem eine Messe im Petersdom. Zu Mittag hat Papst Franziskus mit rund 1.300 Bedürftigen gegessen. Der Vatikan hatte sie in die Synodenaula eingeladen. Vor der Corona-Pandemie hatte Franziskus regelmäßig an dem traditionellen "Pranzo" teilgenommen. Der Vatikan bestätigte, der Papst die Menschen empfangen und anschließend mit ihnen gegessen habe. Ein Foto auf Twitter zeigt ihn an einem gedeckten Tisch mit einem kleinen Mädchen auf dem Schoß. Neben ihm sitzen weitere Teilnehmer des Mittagessens, darunter viele Kinder.

Den katholischen Welttag der Armen rief Franziskus 2016 ins Leben. Er wird alljährlich am zweiten Sonntag vor dem Advent begangen. Rund um den Tag organisiert der Vatikan besondere Hilfen für Bedürftige; etwa Nahrungsmittelpakete für Familien, ein Mittagessen für Obdachlose oder mobile medizinische Versorgung auf dem Petersplatz.

Erzbischof Lackner ruft zu Solidarität auf

Zur Solidarität mit Notleidenden und Zusammenhalt hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner anlässlich des "Welttags der Armen" aufgerufen. "Helfen Sie in diesen besonders schwierigen Zeiten jenen, die der Unterstützung so dringend bedürfen, besonders den Kleinen und Schwächsten in unserer Mitte", appellierte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in einer Aussendung zum kirchlichen Aktionstag. In Österreichs Pfarren wurde die traditionelle "Elisabethsammlung" der Caritas-Inlandshilfe durchgeführt, zudem gab es zahlreiche weitere Solidaritätsinitiativen zum Welttag.

Die Teuerung stelle viele Menschen in Österreich vor "unerwartete und damit bisweilen umso bedrohlichere Schwierigkeiten", mit vielfältigen und auch schwerwiegenden Ursachen, mahnte Lackner. Mit Blick auf das Evangelium "können und dürfen wir hier nach unseren Möglichkeiten nicht untätig bleiben", wobei sich der Erzbischof mit seiner Bitte an die religiösen und zivilen Institutionen, ebenso aber auch an "alle, die sich wirtschaftlich an der Linderung der Not anderer beteiligen können" wandte. Konkret wird am Elisabethsonntag zur Spende von haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Gutscheinen oder Geld für Menschen in Not in Österreich aufgerufen.

In vielen Pfarren wurde der "Welttag der Armen" dazu genutzt, um über die Caritas-Arbeit vor Ort zu informieren, erklärte die Leiterin des Bereichs "PfarrCaritas und Nächstenhilfe" der Caritas der Erzdiözese Wien, Kerstin Schultes, gegenüber Kathpress. In Wiener Pfarren geschah dies heuer auch mit Blütenzuckersäckchen, die in einer Behinderteneinrichtung hergestellt wurden und als Mitgebsel - unter dem Motto "Mach es wie Elisabeth und sei Duft und Geschmack in der Kirche!" - an Gottesdienstbesucher verteilt wurden.

Heilige Messe zum Welttag der Armen 13. November 2022 Papst Franziskus