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Pressekonferenz nach Mordanschlag auf Premierminister der Slowakei.
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Der Mordanschlag eines Rechtsradikalen, der am 12. Oktober zwei Todesopfer in einer LGBT-Bar in Bratislava forderte, hatte ursprünglich, wie jetzt bekannt wurde, dem slowakischen Premierminister Eduard Heger gegolten. Der Attentäter hatte ihm vor seinem Haus aufgelauert, ihn aber nicht angtroffen und war daraufhin in eine Bar weitergezogen, wo er zwei Männer ermordete und eine Kellnerin verletzte. Was bislang nicht bekannt war: Heger hatte zu dem besagten Zeitpunkt an einem Gebetstreffen teilgenommen, bei dem um besonderen Schutz für ihn und das Land gebetet wurde, wie GLAUBE.at aus internen Kreisen erfuhr.

Vor seinem Wechsel in die Politik war Heger aktiv in der Leitung einer christlichen Gemeinschaft gewesen und wurde landesweit als Lobpreisleiter bekannt.

Seit etlichen Wochen ist die slowakische Regierung von Turbulenzen geschüttelt, nachdem eine der vier Koalitionsparteien die Regierungsmannschaft verlassen hat. Die darauf folgende Umbildung führte u.a. dazu, dass die Leitung des Unterrichtsministeriums nun von einem Direktor einer christlichen Schule übernommen wurde. Bislang ist es Premierminister Heger gelungen, die fragile Koalition zusammenzuhalten und den geplanten Reformkurs seiner Partei OĽaNO (Gewöhnliche Leute und unabhängige Personen) trotz starkem Gegenwind von linksliberaler Seite weiterzuführen.

Zu dem jünsten Terroranschlag, der, wie sich jetzt zeigte, seiner Person hätte gelten sollen, schreibt Heger auf seiner Facebook-Seite:

„Wir erlebten einen beispiellosen Terroranschlag, bei dem zwei unschuldige Menschen getötet wurden nur weil sie zu LGBTI+ gehörten. Allerdings sollten wir nicht vergessen, dass der Täter mehrere Ziele hatte. An diesem Tag hätte er auch Juden, Journalisten oder die Regierung angreifen können.“
Damit bezog er sich auf ein Manifest, das der Täter nach dem Anschlag hinterlassen hatte und das er im Internet veröffentlichte, bevor er sich selbst tötete.

„Alle unsere Bürger, auch die der LGBTI+ Community, verdienen ohne Unterschied ein sicheres, freies und starkes Land, in dem wir mehr vereint als geteilt sein werden. Und wir werden intensiv daran arbeiten“, schreibt Heger abschließend in seinem Posting.

Und dass auch das Gebet um Schutz und Sicherheit eine zentrale Rolle spielt, betont eine der Teilnehmerinnen des besagten Gebetsabends in der Regierungskanzlei gegenüber GLAUBE.at. „Wir stehen in einem geistlichen Kampf und das nicht nur in diesem Fall, sondern auch auf vielen anderen Gebieten“, sagt sie und wünscht sich, dass mehr Christen sich der Bedeutung der Fürbitte bewusst werden.