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Mit der neuen Integrationsgruppe wolle man Vorreiter für viele andere Kindergärten sein, erklärt Anita Lang, Leiterin des Evangelischen Kindergartens in Wien-Floridsdorf.
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Verbesserte und österreichweit einheitliche Rahmenbedingungen für die Förderung von Kindern hat Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser anlässlich des bevorstehenden Tages der Elementarpädagogik am Sonntag, 24. Jänner, eingefordert. In einer Aussendung nennt sie konkret notwendige Maßnahmen: „Mehr Zeit für jedes Kind, die Vorbereitungszeit der PädagogInnen erhöhen, mehr Möglichkeit zur Inklusion von Kindern mit Behinderungen.“ Zentral für eine nachhaltige Bildungsqualität sei mehr pädagogisch qualifiziertes Personal für eine bestimmte Anzahl an Kindern. Nach wie vor gebe es keine bundesweit einheitliche Regelung, für wie viele Kinder eine Fachkraft zuständig ist.

Raschen Handlungsbedarf sieht die Diakonie bei der Nachmittagsbetreuung von Kindern mit Behinderung und bei Krippenplätzen. Im Kleinkindalter fehlten in ganz Österreich Angebote für Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Auch aus dem verpflichtenden Kindergartenjahr seien diese ausgenommen. Insgesamt brauche es Investitionen in die Elementarpädagogik, damit Kinder alle Möglichkeiten und Chancen haben.

Neue Wege in Wien-Floridsdorf

Ein neues Angebot für Kinder mit besonderen Bedürfnissen gibt es seit Jänner 2021 im Evangelischen Kindergarten in Wien-Floridsdorf. Der neu entstandenen Integrationsgruppe gehören 20 Kinder an, 6 davon mit Beeinträchtigung der kognitiven oder motorischen Entwicklung, Sinnesbeeinträchtigungen im Hören oder Sehen oder mit chronischen Erkrankungen. „Wir setzen mit der Integrationsgruppe ein Zeichen für Inklusion und Integration und würden uns sehr freuen, wenn es bald mehr Inklusionsgruppen in den evangelischen Kindergärten geben könnte“, betont Anita Lang, Leiterin des Kindergartens.

Das Programm der Gruppe umfasse einen gut strukturierten Alltag, vielfältige Materialien für sinnesbeeinträchtigte Kinder, Materialien, die den kognitiven und motorischen Lernprozess unterstützen, und man lege Wert auf spielerisches Lernen. Einen hohen Stellenwert nehme die Bewahrung der Schöpfung ein; so sei der Kindergarten mit dem österreichischen Umweltzeichen zertifiziert, erklärt Lang. „In Kürze wollen wir unser nächstes Projekt starten, wobei wir uns mit Kinderrechten und Partizipation auseinandersetzen und für die Zukunft in unserem Alltag als selbstverständlich Leben wollen.“