page-header
Für massive Kritik sorgen die diskriminierenden Regeln für das ISD-Stadtteilzentrum Wilten, welches christliche Veranstaltungen ab sofort verbietet.
Anzeige

Eine Seniorengruppe von Christen aus anerkannten Religionsgemeinschaften wie die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche und den Freikirchen in Österreich (FKÖ) darf das steuerfinanzierte Stadtteilzentrum nach mehrjähriger Nutzung nicht mehr nutzen.

In einer Email von ISD, wurde die christliche Seniorengruppe informiert, dass „Gebete, Andachten, Loblieder, Bibellesungen oder ähnliches“ im ISD-Stadtteilzentrum in Wilten ab sofort nicht mehr erlaubt sind. Folgend ein Auszug aus der E-Mail:

"Wir haben in einem internen Umstrukturierungsprozess unter anderem die Raumnutzung evaluiert und daraus folgte die neue Regelung: 'Als neutrale städtische Einrichtung können wir keine parteipolitischen und keine religiösen Gruppen oder Veranstaltungen aufnehmen.'

Es tut mir Leid euch das mitteilen zu müssen, aber das bedeutet für euren Seniorennachmittag, dass er nur mehr ohne religiöse Inhalte bei uns stattfinden könnte. Also keine gemeinsamen Gebete, Andachten, Loblieder, Bibellesungen oder ähnliches. Ich denke daher ist unser Raum leider nicht mehr das richtige Angebot für sie."

Nach der Berichterstattung der Tiroler Tageszeitung (TT) und dem Bezirksblatt über diesen Diskriminierungsvorfall, hagelt es nicht nur aus der Tiroler Bevölkerung und in den sozialen Medien massive Kritik für diesen Angriff auf die Religionsfreiheit. Das Verbot an Senioren ihren Glauben in einer städtischen Einrichtung ausüben zu dürfen, löste zwichenzeitlich auch eine politische Debatte aus.

ÖVP und Gerechtes Innsbruck üben heftige Kritik an religiöser Diskriminierung

In einer Presseaussendung bezog der ÖVP-Stadtparteiobmann Christoph Appler von der Innsbrucker Volkspartei (ÖVP) zum Diskriminierungsvorfall im ISD-Stadtteilzentrum Wilten Stellung:

„Eine christliche Seniorengruppe darf nicht mehr im Stadtteilzentrum Wilten ihren Seniorennachmittag abhalten. Den Zutritt dieser christlichen Seniorenrunde verbieten anscheinend die neuen, verschärften Regeln der Leitung des ISD-Zentrums, die keine religiösen und parteipolitischen Gruppen mehr zulassen. Dieses Verbot ist vollkommen untragbar und gehört sofort rückgängig gemacht. Es ist eine unfassbare Entgleisung, dass in Tirol Christen aus Räumen, die von der öffentlichen Hand finanziert werden, ausgeschlossen werden, weil scheinbar andersgläubige Besucher Kritik an ihrem Dasein geäußert haben“, so ÖVP-Stadtparteiobmann KO Christoph Appler

Weiters kommentiert Christoph Appler: „Das Christentum hat unser Land geprägt, unsere Wurzeln und unsere Tradition sind christlich. Wir dürfen unsere Leitkultur nicht einem falsch verstandenen Liberalismus opfern. Wie es genauso falsch ist, den Sankt-Martinsumzug in ein Lichterfest in manchen Kindergärten umzuwandeln, genauso falsch ist es, einer christlich geprägten Seniorenrunde die Teilhabe im Sozialzentrum ihres Stadtteils zu verwehren, in dem sie und ihre Familien über Generationen hinweg seit vielen Jahren wohnen und Leben. Anpassen müssen sich schon jene, die wir in unserem Land aufgenommen haben. Die Regeln der ISD-Verantwortlichen dienen nicht der Integration, sie spalten vielmehr die Menschen im Stadtteil und stiften Unruhe und Unfrieden, den wir alle in unserer Gesellschaft nicht haben wollen.“

Auch Gemeinderat Gerald Depaoli (Gerechtes Innsbruck) fordert laut der TT eine Stellungnahme von Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi (GRÜNE). Für ihn sei der Rauswurf der Pensionisten absolut „nicht nachvollziehbar“, nachdem die Seniorengruppe seit mehreren Jahren das Stadtteilzentrum nutzten und niemanden gestört haben. Auch Depaoli werde den Rauswurf hinterfragen.

Freikirche „Kirche im Kino“ lädt zum Dialog

Mehrere Senioren stammen u.a. aus der Kirche im Kino (KiK), Mitglied der staatlich anerkannten Religionsgemeinschaften. Auf der Webseite der KiK (www.kircheimkino.at) schreibt die Kirchengemeinde: „In der KIRCHE IM KINO begegnen wir alle Menschen offen, respektvoll und in Liebe - egal welche Nationalität, welchen religiösen oder sozialen Hintergrund, welches Alter oder welche Ansichten haben.“

KiK-Pastor Andreas Eyl suchte den Dialog mit der Geschäftsleitung von ISD. Im Gespräch mit Eyl bekräftigten die Verantwortlichen von ISD, „dass sich christliche Gruppen in christlichen Veranstaltungsräumen und Kirchen treffen sollten, nicht aber in öffentlichen oder halb-öffentlichen Räumen wie dem Stadtteilzentrum in Wilten.“