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Der Evangelist Reinhard Bonnke wurde 79 Jahre alt.
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Der pfingstkirchliche Evangelist Reinhard Bonnke, oder auch der„Mähdrescher Gottes“, wie er sich selbst gerne bezeichnete, predigte in Afrika vor Millionen von Menschen.

Am Samstag, den 07. Dezember 2019 verstarb der 79jährige im engsten Kreise seiner Familie in Orlanda (USA). Bonnke hinterlässt seine Ehefrau Anni, mit der er seit 1964 verheiratet war, deren drei Kinder Kai-Uwe, Gabriele und Susanne sowie acht Enkelkinder.

"In den letzten 60 Jahren hat er das herrliche Evangelium Jesu auf der ganzen Welt gepredigt. Wir möchten uns im Namen von ihm und unserer Familie für Ihre freundliche Liebe und unerschütterliche Unterstützung bedanken, die es ihm ermöglicht hat, die unvergleichliche Botschaft der Erlösung an unzählige Menschen zu predigen", so die Familie in einer Stellungname auf seine Facebook-Seite.

Evangelist und Gründer von Christ for all Nations

Der Pfingstlerprediger wurde am 19. April 1940 in Königsberg in Ostpreußen geboren und wurde nach eigener Aussage im Alter von 9 Jahren berufen als Missionar nach Afrika zu gehen. Nach einer kaufmännischen Ausbildung studierte er am evangelikalen Bible College of Wales in Swansea und gründete anschließend eine Pfingstgemeinde in Flensburg, dessen Pastor er für sieben Jahre war. In dieser Zeit erhielt er eine Ordination durch den Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP).

Im Jahr 1967 begann er seine Tätigkeit als Missionar in Südafrika mit der Velberter Mission und unter der Verantwortung der südafrikanischen Apostolic Faith Mission (AFM). Im folgendem Jahr übernahm er die Verantwortung für den unabhängigen Bergstaat Lesotho. Im jahr 1974 gründete Reinhard Bonnke das Missionswerk Christ for all Nations (CfaN) mit Sitz in Witfield, in einem Vorort von Johannesburg. Wenig später wurde der deutsche Verein Christus für alle Nationen e. V. mit Sitz in Herrenberg gegründet. Dieser wurde in den folgenden Jahren nach Solingen verlegt. Nachdem die Apartheidspolitik Südafrikas in der 80er Jahren die Evangelisationsarbeit im restlichen Afrika damals erheblich erschwerte, wurde die Zentrale im Jahr 1986 nach Frankfurt am Main verlegt. Das Missionswerk CfaN gehört keinem kirchlichen oder freikirchlichen Verband an, sondern agiert nach eigenen Aussagen überkonfessionell.

Im November 2017 führte Reinhard Bonnke in Lagos, der ehemaligen Hauptstadt Nigerias, seine letzte Evangelisation durch und übergab bei dieser Gelegenheit aus gesundheitlichen Gründen den Stab an seinen Mitarbeiter Daniel Kolenda.

Kontroversen im Leben von Reinhard Bonnke

Im Jahr 1995 führte Bonnke in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz die Aktion „Vom Minus zum Plus“ durch. Bei dieser wurden 40 Millionen evangelistische Broschüren in alle Haushalte verteilt. Landeskirchen in Deutschland und der Schweiz sowie die Deutsche Evangelische Allianz kritisierten dieses Projekt als kirchenspaltend und unwirksam.

Darüber hinaus führte auch Bonnkes offensiver Predigtstil, Wunderheilungen und Dämonenaustreibung zu zahlreichen Kontroversen zwischen Christen.

Glaubensheld und Wunderheiler

Der Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), Johannes Justus, würdigte Reinhard Bonnke als „ein Mann Gottes und Glaubensheld, der dem Herrn glaubte und dadurch das Unmögliche möglich machte.“ Weiters schreibt er: „Unermüdlich hat er sein Leben investiert und sich nicht geschont, damit Menschen Jesus Christus kennenlernen können. Für Tausende von Leitern weltweit wurde er zu einem Vorbild, das Werk Jesu Christi zur Passion des eigenen Lebens zu machen.“

Der Prediger Daniel Kolenda teilte anlässlich des Todes von Bonnke mit: „Diejenigen, die ihn außerhalb der Bühne kannten, können seine persönliche Integrität, seine echte Freundlichkeit und seine überfließende Liebe zum Herrn bezeugen. Sein Dienst wurde inspiriert und unterstützt durch sein reiches Gebetsleben, sein tiefes Verständnis des Wortes Gottes und seine nie aufhörende Vertrautheit mit dem Heiligen Geist.“

Das Missionswerk betont auf seiner Webseite, Bonnkes Veranstaltungen wären von umfangreichen Wundern begleitet gewesen: „Tote wurden auferweckt, blinde Augen geöffnet, verkrüppelte Beine zum Stehen und Gehen gebracht. Dämonen ausgetrieben, Depressionen geheilt und Familien wiederhergestellt.“ Das Missionswerk habe solche Aussagen schonungslos überprüft.

"Bonnkes Kreuzzüge in Nigeria, in Afrika und der Welt haben die Botschaft von Jesus Christus stark gemacht", schrieb der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari auf dem Kurzbotschaftendienst Twitter.

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