Der Flug OS 901 von Wien nach Innsbruck der Fluglinie Austrian Airlines (AUA) musste am Montag, den 27. Mai 2019 gegen 18:45 Uhr außerplanmäßig am Flughafen Wien landen. Dies bestätigten auch Meldungen der Luftfahrtportale „Aviation Herald“ und „Austrian Wings“.
Der Embraer Jet startete in Wien und befand sich bereits im Landeanflug zum Flughafen Innsbruck. In diesem Moment bemerkten die Piloten einen Fehler am Bremssystem. Die Piloten führten oberhalb der Tiroler Landeshauptstadt ein Durchstartemanöver aus und kehrten zum Wiener Flughafen zurück. Innsbrucks Flughafensprecher Patrick Dierich bestätigte gegenüber der Tiroler Tageszeitung (TT) ein technisches Gebrechen.
Ein Großaufgebot mit 7-8 Blaulichtfahrzeugen von Feuerwehr, Rettung und Polizei begleitete die Passagiermaschine auf der Landebahn 11 des Wiener Flughafens bis zur Parkposition. Sämtliche 94 Passagiere, darunter mehrere Kinder und 5 Crew-Mitglieder verließen den Embraer Jet über die Passagiertreppe und blieben allesamt unverletzt. Flughafen-Wien-Sprecher Peter Kleemann betonte gegenüber GLAUBE.at, dass ein Eingreifen der Einsatzkräfte „nicht notwendig“ war.
AUA sieht im Zwischenfall keine Notlandung
AUA Sprecherin Tanja Gruber sieht im Zwischenfall lediglich „eine normale Landung, keinesfalls eine Notlandung.“ Den Rückflug begründet die AUA mit „der geringen Pistenlänge“ in Innsbruck. In Wien „ist die Piste länger und eine eingeschränkte Bremsfunktion kein Problem.“ Techniker suchten nach der Ursache für das fehlerhafte Bremssystem. Inzwischen sei das Flugzeug wieder im Dienst, so die AUA-Sprecherin.
Die Reisenden wurden in der Abflughalle über die weitere Vorgehensweise informiert und auf andere Flüge umgebucht. Die ersten Passagiere landeten am Montagabend gegen 23:00 Uhr am Innsbrucker Flughafen. Die restlichen Passagiere konnten den Rückflug am Dienstag antreten.
„Wir entschuldigen uns bei den betroffenen Passagieren für die entstandenen Unannehmlichkeiten“, so die AUA. Ob die Reisenden von der AUA eine finanzielle Entschädigung für Verzögerung und Gefahr erhalten ist nicht bekannt.
Passagiere nach sicherer Landung erleichtert
Die Passagiere zeigten sich nach der sicheren Landung in Wien sichtlich erleichtert. „Ich bin sehr dankbar, dass die Piloten kein zusätzliches Risiko eingegangen sind und sich für eine Notlandung in Wien entschlossen haben“, so eine Passagierin. Trotzdem habe sie ein „mulmiges Gefühl“ gehabt und sei froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Auch Sven Kühne, Gründer des konfessionsunabhängigen Mediendienstes IM (Impuls Medien), befand sich unter den Passagieren. Auf Facebook postete er nach der Landung: „Befand mich soeben mit meiner Familie an Bord der Maschine OS 901 von Wien nach Innsbruck. Der Landeanflug wurde aufgrund mangelnder Bremsleistung und nasser Fahrbahn oberhalb von Innsbruck abgebrochen. Wurden sicherheitsbedingt nach Wien zurückgeflogen. Wir sind Jesus dankbar für Seine Bewahrung!“
Fehlanzeige oder Wunder?
Laut eines Berichtes von austrianwings.info wurde das Flugzeug zwischenzeitlich repariert. Die AUA verkündete am Mittwoch gegenüber Medien jedoch, dass das Bremssystem zu keiner Zeit ein Problem hatte. Es handelte sich lediglich um eine Fehlanzeige, dessen Ursache nicht festgestellt werden konnte.
Mehrere Passagiere sehen in den bei der Landung funktionierenden Bremsen und fehlerlosen Anzeige ein Wunder Gottes: "Für die Techniker mag die Fehlanzeige leidglich ein Zufall sein. Wir sehen darin ein Wunder. Gott hat unsere Gebete während des Rückfluges erhört."
Offen bleibt, weshalb die AUA nicht bereits am Dienstag auf Anfrage von GLAUBE.at auf die angebliche Fehlanzeige hingewiesen hat.