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Peter Hahne sprach beim Jahresempfang der Christlichen Polizeivereinigung (CPV) am 15. März in Nürnberg.
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Der Journalist und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) hat den zunehmenden respektlosen Umgang mit Polizeibeamten beklagt. Er sprach beim Jahresempfang der Christlichen Polizeivereinigung (CPV) am 15. März in Nürnberg. Daran nahmen rund 600 Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Kirchen teil. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Wertschöpfung durch Wertschätzung“. Polizisten müssten immer damit rechnen, sowohl von Deutschen als auch von Zugewanderten angegriffen oder abschätzig behandelt zu werden, so Hahne. Eine 2015 während der Flüchtlingskrise an der Grenze eingesetzte junge Polizistin etwa habe ihm in seiner damaligen ZDF-Sendung Peter Hahne „unter Tränen“ berichtet, wie sie von jungen Arabern angespuckt worden sei. Laut Hahne ist die Gesellschaft nur noch auf Leistung getrimmt. Viele Beschäftigte gingen frühzeitig in den Ruhestand, weil sie in ihrem Unternehmen keine Anerkennung erführen. Lob sei ein Energiespender, der durch das höchste Gehalt und Ehrenzeichen nicht ausgeglichen werden könne. Auch in der Politik sei der Umgang häufig unmenschlich. Für Hahne steht die Entwicklung in einem Zusammenhang mit dem zunehmenden Verlust des christlichen Glaubens. Wer etwa das Gleichnis vom Barmherzigen Samariters kenne, werde auf der Autobahn niemals zum Gaffer, weil er um den Wert des Lebens und die Ehre der Retter wisse.

Hahne: Für Gott ist jeder Mensch ein Original

Die Summe der Leistungen macht Hahne zufolge nicht den Wert eines Menschen aus. Für Gott sei jeder ein Original und keine Durchschnittsware: „Wer meint, ohne Gott auskommen zu können, traut sich viel zu viel zu.“ Man müsse aus seinem Leben dann alles rausholen: „Es gibt ja sonst nichts.“ Damit zerstöre man sein Leben. Hingegen mache die Perspektive der Ewigkeit einen Menschen gelassen. Die größte Wertschätzung Gottes sei, dass Jesus sich „für mich“ ans Kreuz nageln ließ: „Deshalb werde ich niemals schweigen: Wer als Christ das Kreuz verleugnet, mit dem will ich nichts zu tun haben.“ Hahne ist Ehrenkommissar der Christlichen Polizeivereinigung sowie der bayerischen Polizei.

Bayerischer Innenminister: Die Mehrheit in Deutschland vertraut der Polizei

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte in seiner Ansprache, dass die allergrößte Mehrheit der Bürger in Deutschland der Polizei vertraue: „Das müssen wir erhalten.“ Es gebe in Deutschland zu viele Gewalttäter, aber dennoch müsse man festhalten, dass sie eine verschwindend geringe Minderheit seien. Es sei Alltag, dass Polizisten Opfer von Gewalt würden. 2016 habe es allein in Bayern 4.200 Fälle gegeben. Schon das seien zu viele, aber weniger als in anderen Bundesländern. Er betonte, dass Wertschätzung gegenüber der Polizei sich nicht auf gute Worte beschränken dürfe. Sie brauchten Rechtsschutz, die richtige Ausstattung und genügend Stellen. Herrmann lobte den Einsatz der Christlichen Polizeivereinigung. Sie setze sich für christliche Werte ein. Es sei deswegen im Interesse der gesamten Polizei, dass die CPV auf vielfältige praktische Weise Lebenshilfe und Orientierung anbietet.

Gantzer: Ich kann die zunehmende Gewalt gegen Beamte nicht mehr nachvollziehen

Den früheren Vizepräsidenten des bayerischen Landtags, Prof. Peter Paul Gantzer (SPD), beunruhigt nach eigenen Angaben derzeit am meisten die zunehmende Gewalt gegen Polizeibeamte: „Ich kann das nicht mehr nachvollziehen.“ Vor 40 Jahren seien sie noch unangreifbar gewesen, so Gantzer in einem Grußwort. Jeder Angriff gegen einen Polizeibeamten sei ein Angriff gegen den Staat und gegen die Wertegemeinschaft. Gantzer ist Ehrenkommissar der bayerischen Polizei.

Beckstein: Es ist gut, wenn Christen öffentlich über ihren Glauben sprechen

Der frühere bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) sagte in einem Grußwort, dass für Christen alle Menschen Gottes Ebenbild seien. Sie auch zu achten, wenn es sich um schwierige Leute handle, sei eine große Herausforderung. Es sei gut, wenn christliche Beamte in der heutigen Zeit, in der die beiden großen Kirchen leider auf dem Rückzug seien, öffentlich über ihren Glauben sprächen. Organisator des Empfangs war der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Mittelfranken, Roman Fertinger (Fürth). Die Christliche Polizeivereinigung hat Verbindungen zu rund 4.000 Polizisten. Ein Freundeskreis umfasst gut 1.500 Personen aus Politik, Wirtschaft, Kirchen und Kultur. Vorsitzender ist Kriminalhauptkommissar Holger Clas (Hamburg).