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In einem spannenden Finale gegen Deutschland haben sich Brasiliens Fußballspieler erstmals olympisches Gold gesichert. Mit einem 5:4 im Elferschießen, bei dem Superstar Neymar den entscheidenden letzten Elfer verwandelte, ließ er ganz Brasilien jubeln. Doch beim Jubel folgte kein Loblied auf sich selbst, sondern eine Botschaft per Stirnband mit "100% Jesus".

In einem spannenden Finale gegen Deutschland haben sich Brasiliens Fußballspieler erstmals olympisches Gold gesichert. Mit einem 5:4 im Elferschießen, bei dem Superstar Neymar den entscheidenden letzten Elfer verwandelte, ließ er ganz Brasilien jubeln. Doch beim Jubel folgte kein Loblied auf sich selbst, sondern eine Botschaft per Stirnband mit "100% Jesus".

100% Jesus

Millionen Zuseher verfolgten den Sieg Brasiliens im Olympia-Finale. Doch nach dem Spiel, wo viele Sportler ihre eigene Stärke feiern, gibt Neymar Gott die Ehre. Nach dem Schlusspfiff zog er ein Stirnband über, auf dem stand: "100% Jesus". Dieses trug er bei der Siegerehrung und auf der Ehrenrunde am 20.08.2016.

Der Brasilianer ist in seiner Heimat Mitglied einer Freikirche in Sao Vicente. Aufgrund der Wichtigkeit seines Glaubens, spricht der Fußballstar immer wieder von seiner persönlichen Beziehung und Liebe zu Jesus.

IOC droht mit Konsequenzen

Das Stirnband von Neymar könnte jedoch ein Nachspiel haben. Das Regelwerk des IOC (Internationale Olympische Komitee) besagt in der Regel 50.3 der Olympischen Charta: "Jede Demonstration oder politische, religiöse oder rassische Propaganda ist an den olympischen Stätten, Austragungsorten oder in anderen olympischen Bereichen untersagt."

Eine Durchführungsbestimmung präzisiert diesen Fall: "Auf der Person, auf Kleidung, Zubehör oder - allgemeiner - auf jedwedem Kleidungsstück oder Ausrüstungsgegenstand, die von Athleten oder anderen Teilnehmern an den Olympischen Spielen getragen oder benutzt werden, darf keinerlei Form von gewerblicher oder anderer Werbung oder Propaganda erscheinen (...)" Als Konsequenzen wird ferner festgehalten: "Jeder Verstoß gegen die Vorschriften dieses Absatzes kann die Disqualifikation und den Entzug der Akkreditierung der betroffenen Person nach sich ziehen." Die letztendliche Entscheidungen trifft die Exekutivkommission des IOC und ist nicht anfechtbar.

Die klare Linie des IOC zeigte bereits die Vergangenheit, welche in solchen Fällen keine Ausnahmen macht. So wurde beispielsweise bei den Winterspielen 2014 in Sotschi die norwegische Olympiamannschaft bestraft, weil die Langläuferinnen des Landes beim Skiathlon mit einem Trauerflor unterwegs waren, nachdem der Bruder einer Teamkollegin zuvor verstorben war. Eine IOC-Sprecherin begründete die Entscheidung mit einem Verweis auf die zuvor zitierte Charta-Regel 50.3.: "Wir glauben, dass die Wettkampfstätten, in denen die Atmosphäre festlich ist, nicht der richtige Ort für Trauer sind."

Bereits im Jahr 2015 trug Neymar nach dem Sieg mit dem FC Barcelona im Finale der Champions League ein Stirnband mit der selben Aufschrift. Als Reaktion ließ die Fifa am Ballon d'Or sämtliche Bilder zensieren auf denen die "100% Jesus" zu lesen war.