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Führende Vertreter aus Politik, Kirche und evangelikaler Bewegung haben den US-Evangelisten Billy Graham gewürdigt, der am 21. Februar im Alter von 99 Jahren gestorben ist. Er gilt als der bedeutendste Prediger des 20. Jahrhunderts. In seiner über 70-jährigen Tätigkeit als Verkündiger der christlichen Botschaft predigte der Baptistenpastor vor rund 230 Millionen Menschen in 185 Ländern. Die Weltweite Evangelische Allianz (WEA) überschrieb ihren Nachruf mit den Worten: „Wir trauern um Billy Graham, aber wir feiern sein Erbe.“ Der Generalsekretär des evangelikalen Dachverbandes, der philippinische Bischof Efraim Tendero (Manila), nannte Graham „Gottes Geschenk und ein Werkzeug für das Wachstum und die Entwicklung der heutigen evangelikalen Bewegung“. Sie sei von 90 Millionen Christen in den frühen 1960er Jahren auf heute rund 600 Millionen gewachsen, so die Weltallianz.
Weltweite Evangelische Allianz: Graham war „die Stimme der Evangelikalen“
Graham sei „die Stimme der Evangelikalen“ gewesen. Sein Tod hinterlasse ein Vakuum, „das unweigerlich ausgefüllt wird, wenn der Heilige Geist eine neue Führung für die kommenden Generationen aufbaut“. Das geistliche Oberhaupt von über 80 Millionen Anglikanern, Erzbischof Justin Welby (London), erklärte: „Die globale Kirche schuldet ihm unermesslich viel.“ Er sei „Gott zutiefst dankbar für das Leben und den Dienst dieses guten und treuen Dieners des Evangeliums“. Graham habe Präsidenten und Prediger, Monarchen und Musiker, die Armen und die Reichen, die Jungen und die Alten getroffen: „Aber jetzt steht er Jesus Christus gegenüber, seinem und unserem Retter. Es ist das Treffen, auf das er sich sein ganzes Leben lang gefreut hat.“
Führender US-Baptist: Graham war der wichtigste Evangelist nach Paulus
Der Präsident der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit der größten protestantischen US-Kirche – der Südlichen Baptisten –, Russell Moore (Washington), hält Graham für den „wichtigsten Evangelisten nach dem Apostel Paulus“. Der Baptistenpastor habe Christus gepredigt – „nicht sich selbst, keine Politik, keinen Wohlstand“. Der Bestsellerautor und Pastor der Megakirche „Saddleback Church“ (Lake Forest/Kalifornien) Rick Warren äußerte gegenüber dem US-Nachrichtenmagazin „Time“: „Billy war mein Held und Vorbild.“ Bei ihm habe er gelernt, „die Schmeichler zu meiden, die Kritiker zu ignorieren, den Jubel und den Spott an der Seitenlinie zu überhören, einfach auf dein Ziel konzentriert zu bleiben“.
Katholischer Erzbischof: Wir haben ihn bewundert
Der (katholische) New Yorker Erzbischof Timothy Dolan, sagte, er stamme aus einer Familie, die den Prediger immer bewundert habe für „die Arbeit, die er tat, um Menschen zu Gott zu bringen ... Möge der Herr, den Billy Graham so leidenschaftlich liebte, ihm jetzt ewige Ruhe gewähren.“ Der Evangelist war Berater und seelsorgerlicher Begleiter von 13 US-Präsidenten: von Harry S. Truman (1884–1972) bis Barack Obama.
US-Präsident Trump: Graham veränderte unser Land und die Welt
Der jetzige US-Präsident Donald Trump erklärte, er und seine Ehefrau Melania trauerten mit Millionen Menschen auf der Welt um Graham. Dass dieser um seinen 17. Geburtstag herum Jesus Christus angenommen habe, habe nicht nur dessen Leben verändert: „Es veränderte unser Land und die Welt.“ Graham sei eine der überragenden Gestalten der letzten 100 Jahre gewesen. Trumps Vorgänger Obama nannte den Evangelisten einen demütigen Diener, der mit Weisheit Generationen von US-Bürgern Hoffnung gegeben habe. Der von 1993 bis 2001 amtierende US-Präsident Bill Clinton sagte über Graham, er habe ganze Fußballstadien gefüllt und das Publikum daran erinnert, „dass wir vor Gott alle gleich sind“ – sowohl in der Unvollkommenheit als auch im Angewiesensein auf Gnade. Clintons Vorgänger George Bush vertrat die Ansicht, dass Graham nicht nur die Herzen von Christen berührt habe, sondern auch die von Menschen anderer Glaubensrichtungen, „weil er so ein guter Mann war“.
Allianz: Graham hat auch in Deutschland Spuren hinterlassen
Auch die Deutsche Evangelische Allianz blickt „mit großer Dankbarkeit“ auf das Wirken des Evangelisten zurück. Er habe gerade auch in Deutschland Spuren hinterlassen und Tausende Bürger „zum lebendigen Glauben an Jesus Christus geführt“, erklärte Generalsekretär Hartmut Steeb (Stuttgart). Er erinnerte an viele Evangelisationen mit Graham in Deutschland ab den 1950er Jahren bis zu proChrist 1993. Steeb: „‚Mr. Bible‘ war in der Verkündigung der Frohen Botschaft unmissverständlich klar, elementar, für jedermann verständlich.“
Hahne: Keiner hat die Medien so für die Verbreitung des Evangeliums genutzt
Der Bestsellerautor und Evangelist Peter Hahne (Berlin) ist überzeugt: „Niemand hat wie Graham die Medien so gezielt genutzt, um mitten in all die schlechten Nachrichten die gute von Jesus Christus zu platzieren. Er war ein ganz Großer, aber immer bescheiden. Ich habe viel von ihm profitiert, vor allem von seinem Erfolgsmodell: das glasklar-kompromisslose Vertrauen in die Heilige Schrift mit Billy Grahams Standardsatz ‚Die Bibel sagt‘.“