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IM Österreich ermöglichte knapp 50.000 Mahlzeiten in Syrien.
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Ein Bericht aus Syrien.

Das Jahr 2015 ist fast vorbei. Der blutige Krieg in Syrien hat weite Teile des Landes erfasst. Millionen Menschen haben ihr Zuhause oder sogar ihr Leben verloren. Wenn mir noch vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte was in Syrien passieren würde, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Niemand hätte gedacht, dass eines der friedlichsten Länder unserer Region einen solchen Schrecken erleben würde.

Und hier sind wir. Eine sehr kleine Herde die ihr bestes tut, um unsere Stimme in Syrien zu erheben, inmitten dieses Blutvergießen, eine Stimme der Hoffnung, eine Stimme der Liebe, eine Stimme des Glaubens... Ein Glaubensimpuls inmitten von all dem Leid in Syrien.

Als wir mit dem Mediendienst IM das Hilfsprojekt gestartet haben, fragten wir uns folgende Frage: Jeder versucht, viele Lebensmittelpakete zu verteilen. Was ist das Neue, das wir den Menschen anbieten können? Unsere Antwort auf diese Frage ist: Wir wollen es in einer anderen Art und Weise zu tun, für ein anderes Ziel. Wir wollen Gott verherrlichen damit die Menschen spüren, dass sie unendlich geliebt sind.

Im Großraum von Damaskus entstand in Zusammenarbeit mit IM eine Initiative und ein kleines Team von drei Freiwilligen, um die Lebensmittelpakete direkt zu notleidenden Menschen in die Häuser zu tragen und die Familien regelmäßig zu besuchen. Sie können sich nicht vorstellen, wie viele Tränen bei unseren Hausbesuchen fließen, wenn wir die Menschen in Arm nehmen und ganz praktisch die Liebe Gottes weitergeben.

Die wichtigste Devise in unserem Team ist: Wir predigen nicht mit Worten. Wir wollen den Menschen nicht Jesus im Gegenzug von Hilfspaketen anbieten. Wir glauben, dass die Menschen in Syrien nur diese spürbare Liebe erfahren wollen. Trotzdem fragen uns viele nach unserer Motivation und unseren Glauben. Und erst wenn dies der Fall ist, haben wir eine Gelegenheit, die Liebe Gottes auch mit Worten zu teilen.

Obwohl wir ein sehr kleines Projekt sind, lehrt uns die Bibel, die kleinen Anfänge nicht zu verachten, sondern für die langfristige Früchte und Ergebnisse zu beten. In diesem ersten Jahr durften wir dank vieler Spender die Patenschaften übernommen haben Grundnahrungsmittel für etwa 50.000 Mahlzeiten in Syrien Monat für Monat an notleidende Menschen verteilen.

Jedes Lebensmittelpaket enthält folgende Zutaten: Öl, Reis, Salz, Nudeln, Bulgur, Linsen, Zucker, Mehl, Milchpulver, Halva, trockene Hefe, Tee, Käse, Margarine, Maggie Würfel, trockenen Erbsen und Konserven mit Thunfisch, Sardinen, Fleisch und Tomatenmark. Diese Lebensmittel sind im Nahen Osten von großer Bedeutung.

ZWEI ZEUGNISSE AUS SYRIEN

Ich möchte gerne eine Geschichte von einer Frau erzählen, die zu uns kommt um ihre Lebensmittel zu holen, weil wir aufgrund des Krieges nicht zu ihr nach Hause gehen können: Sie wohnt in einem gefährlichen Ort 1 km in der Nähe vom umkämpften Gebiet in denen Christen verfolgt werden. Das letzte Mal, als diese Frau zu uns kam, um ihr Paket zu holen, erzählte sie uns, dass der Armee-Checkpoint sie beim letzten Besuch stoppte und sie wegen des Lebensmittelpakets verhörte. Zu diesem Zweck hatten wir ihr ein offizielles Schreiben unserer kleinen Kirchengemeinde mitgegeben, welches sie im Falle am Checkpoint vorlegen konnte.

Als der Checkpoint erfuhr, dass dieses Lebensmittelpaket ein Hilfspaket von einer christlichen Kirche und Organisation sei, waren die strenggläubigen Muslime über unsere Initiative sehr erstaunt. Sie wurden emotional und sagten: Allah segne sie und was sie tun.

Eine andere Frau, die ihren Mann im Krieg verlor, hat zwei Kinder in der Armee und zwei weitere von ihr sind so schwer verletzt, dass diese nicht mehr arbeiten können. Sie teilte uns mit, dass sie dank der Lebensmittelpakete mit ihrer Familie überleben kann.

WIE GEHT ES WEITER?

Bis jetzt konnte der Hilfsdienst von IM für das Jahr 2016 Spenden für knapp 50.000 Mahlzeiten sammeln. Unser Wunsch ist es im nächsten Jahr für noch mehr Menschen ein Segen zu sein. Wir merken auch, dass der Bedarf immer größer wird. Es liegt in unseren Händen, zu den Menschen  hinzugehen und diejenigen, die in Not sind, mit Nahrung und warmer Kleidung durch den Winter zu helfen. Insgesamt wollen wir Essen für mindestens 150.000 Mahlzeiten und darüber hinaus auch warme Kleidung austeilen. Wir wissen noch nicht wie wir dies alles bewältigen sollen, deshalb bitten wir die jenigen die diese Worte lesen eine Patenschaft zu übernehmen.

Abschließen möchte ich mit einem Wort des Dankes für alle diejenigen, die für diejenigen, die in Not sind, gegeben haben, in der Liebe Gottes mitgetragen haben und nicht aufhören für uns in Syrien zu beten. Ich bete, dass der Herr euch segnet, euch beschützt und alle eure Bedürfnisse nach seinem Reichtum in Herrlichkeit erfüllt.