Zweieinhalb Stunden lang haben bekannte und unbekanntere Christen davon erzählt, was ihnen Hoffnung gibt. Verschiedene Bands haben das Ganze unterstützt. Und Tausende waren online dabei.
„Ladet unbedingt alle Leute ein, die ihr mögt, und die anderen auch!“ Das verkündete Andreas „Boppi“ Boppart (40) bereits im Vorfeld des Online-Events. Der Leiter von Campus für Christus war Initiator und Moderator der Sofa-EXPLO.
Freitagabend um 20 Uhr gab Boppart in den coronabedingt leeren Räumen der Schweizer Event-AG den Startschuss. Und während die Zahl der Zuschauenden immer weiter nach oben ging, erzählte eine interessante Mischung an Gästen, was für sie Hoffnung bedeutet. Die Sängerin Déborah Rosenkranz begann. Ohne Gesang. Kurz und bewegend berichtete sie davon, dass sie schon mehrmals fast tot war: durch Magersucht, sexuellen Missbrauch und einen Beinahe-Selbstmord. Ihr Fazit war: „Ich bin nicht das, was mir passiert ist, sondern ich bin wertvoll für Gott!“
Alle Beteiligten trugen etwas zum Bild von Hoffnung bei. Die US-Menschenrechtsaktivistin Danielle Strickland predigte über die wiedererwachende Hoffnung der Emmaus-Jünger. Der österreichische Unternehmer Patrick Knittelfelder erzählte von seinen persönlichen Quarantäneerfahrungen: „Die Hotels und Restaurants, die ich habe, sind alle mausleer. Das kratzt an meiner Identität … Ich reife. Ich muss wieder durch jüngerschaftliche Prozesse hindurch.“ Die Campus-Mitarbeiterin Andrea Wegener lebt auf Lesbos und arbeitet im berüchtigten Flüchtlingslager Moria. Sie beschrieb die eigene Hilflosigkeit im Zusammentreffen mit Geflüchteten – und wie dabei trotzdem immer wieder ein Hoffnungsfunke überspringt. „Hoffnung gibt es nicht auf Vorrat“, stellte sie klar. „Mir hilft das Wissen, dass Gott einmal Gerechtigkeit und Frieden schaffen wird.“ Die Theologin Daniela Mailänder wurde ebenfalls sehr persönlich. „Ich sehe da wenig Hoffnung“, war die Botschaft des Arztes in ihrer Schwangerschaft. Doch sie betonte den trotzigen Widerstand eines Menschen, der sagen kann: „Es verändert alles, wenn ich weiß, worauf ich warte.“
Zwischen diesen Gästen gab es jeweils musikalische Beiträge zum Thema. „Good Weather Forecast“ waren dabei genauso am Start wie „Könige & Priester“, Dave Kull oder der „Voice of Germany“-Gewinner Samuel Rösch und etliche andere.
Am Schluss unterstrich der bekannte US-Pastor Francis Chan noch einmal: „Du und ich sind für diese Zeit gemacht und wir haben jetzt etwas zu erledigen. Diese Chance müssen wir ergreifen. Und wir müssen Kirche wieder zu dem machen, wofür sie gedacht ist.“ Andreas Boppart griff den Gedanken auf und fragte für die Corona-Zeit nach: „Was will ich anschließend nicht mehr in mein normales Leben mitnehmen, das gar nicht so normal war?“
Aus den vielen und unterschiedlichen Beiträgen der „Sofa-EXPLO“ wurde so ein neues Ganzes. Was erst scheinbar nebeneinander stand, wurde im Laufe des Abends zu einem Mosaik der Hoffnung. Die Gäste des Abends haben darüber hinaus ein Buch verfasst, das dies noch einmal lesbar macht: „Hoffnung. Zuversicht in den Zeiten von Corona“ von Andreas Boppart (Hg.). Die Künstlerin Sophia Lasson kreierte darüber hinaus eine Grafik, die als Kunstkarte erhältlich ist.