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Meinungsfreiheit und Gender – Spannender Talk mit Birgit Kelle.
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Auf Einladung der Plattform Christdemokratie und der ÖCV- Bildungsakademie referierte am 23.Februar die renommierte Autorin Birgit Kelle zum Thema „Intoleranz im Namen der Toleranz? – Freiheit im Zeitalter von Gender(n) und Political Correctness“. Darauf folgte ein Talk mit Jan Ledochowski, Präsident der Plattform Christdemokratie, und der Unternehmensberaterin Suha Dejmek.

Das gelungene Event hat jedoch eine gut zum Thema passende Vorgeschichte: Aufgrund der vielen zu erwartenden Zuhörer war geplant, einen Hörsaal an der Universität Wien zu mieten. Was grundsätzlich für jedermann möglich ist, sollte doch gerade die Uni ein Platz des Diskurses und der Reflexion sein, wurde für diesen Talk auf eigenartige Weise verwehrt.

Mehrfache Anfragen nach über 10 möglichen Hörsälen für die Veranstaltung verliefen ins Leere. Nach der ersten Erkundigung gab es 3 Wochen keine Reaktion. Auf mehrfache Rückfragen über verschiedene Kommunikationskanäle erfolgte seitens der Universität Wien die Antwort, dass die Anfrage „krankheitsbedingt liegen gelassen wurde” und daher kein Hörsaal angeboten werden kann. Auf die Nachfrage, warum es denn keine freien Räumlichkeiten gäbe bzw. ob nicht andere Hörsäle zur Verfügung stünden, gab es keine Antwort mehr. Alle Hörsäle sind „scheinbar ausgebucht“ – in der vorlesungsfreien Zeit der Semesterferien.

Es könnte keine bessere Vorgeschichte zum Talk „Intoleranz im Namen der Toleranz? – Freiheit im Zeitalter von Gender(n) und Political Correctness“ geben. Sobald eine bestimmte Meinung dem „Mainstream“ widerspricht, ist es schnell vorbei mit der viel beworbenen Toleranz und Meinungsfreiheit. Der Vortrag mit anschließender Diskussion konnte am 23. Februar dennoch stattfinden, wenngleich in einem aus allen Nähten platzenden Saal.

Aber was sind die Inhalte, über die man in öffentlichen Gebäuden nicht mehr sprechen kann? Vermutlich, die von Autorin Birgit Kelle geforderte ergebnisoffene Forschung, die oftmals nicht mehr möglich ist. Wer sich traut zum Thema Gender oder Transsexualität frei und vernünftig zu forschen, kann schnell seinen Posten verlieren, wenn die Ergebnisse nicht der vorgeschriebenen Linie „entsprechen“.

Aufgrund der viel beworbenen „Political Correctness“ muss man plötzlich aufpassen, wenn man seine Meinung äußern möchte. Man darf nicht mehr sagen, was man eigentlich denkt. Betroffen sind nach Kelle alle freien westlichen Demokratien. Wir merken immer öfter, dass wir manche Gedanken besser nicht mehr oder nur im engen Freundeskreis äußern, wie die Autorin erklärt. Für viele ist es daher klar, dass sie ihre Meinung gar nicht nach außen tragen, um beruflich und finanziell keine Risiken einzugehen – schließlich muss man auch seine Familie ernähren.

Ein solch sensibles Thema ist Sexualpädagogik. Suha Dejmek, Vorstandsmitglied der Plattform Christdemokratie, greift es trotzdem auf: „Als Mutter mache ich mir Sorgen über die teils nicht altersgerechte und auf die jeweilige Entwicklung der Kinder Rücksicht nehmende Sexualpädagogik. Kinder im Kindergarten oder der Volksschule z. B. mit Plastikgenitalien spielen zu lassen, damit sie sexuelle Kompetenzen aufbauen, halte ich für absolut fehl am Platz. Ebenso sind Kindergärten und Volkschulen keine Plattform für exzessive Sexworkshops. Über diese Ausprägung von „Gender“ muss offen und sachlich diskutiert werden können.“

Naturwissenschaftler, die es wagen die Gender-Theorie oder, wie Kelle es formuliert, die Gender-Hypothese zu hinterfragen oder gar zu widerlegen, können mit einem Verlust zukünftiger Forschungsgelder oder gar ihres Jobs rechnen. Doch dieses Phänomen ist kein österreichisches. Die Gender-Kritikerin Birgit Kelle erlebte bei zahlreichen  Vorträgen im deutschsprachigen Raum Störungen durch selbsternannte „tolerante“ Gruppierungen. All dies sind Versuche alternativ denkende Menschen mundtot zu machen.

So gibt es in Deutschland nur drei Professoren die sich trauen öffentlich gegen die Gender-Theorie Stellung zu beziehen. Diese erleben jedoch den Schwall der Intoleranz, wie Geschrei im Hörsaal von feministischen Gruppen, Forderungen nach Entlassungen und abgesagte Vorträge. Und all das nur weil sie seriöse Forschung betreiben und behaupten, dass es nur zwei und nicht dutzende Geschlechter gäbe. Ähnlich erging es dem kanadischen Professor Jordan Peterson, der sich weigerte seine Studenten mit dem selbst gewählten Geschlecht anzusprechen. Denn Studenten oder gendergerecht formuliert Studierende nicht mit dem gewünschten Geschlecht anzureden sei diskriminierend und verletzt gesetzliche Bestimmungen. Der Schuss ging jedoch nach hinten los und Jordan Peterson erlangte große weltweite Bekanntheit – seine Vorträge sind hoch angesehen.

„Political Correctness ist ein Angriff auf die Freiheit im Namen der Gleichheit. Als Christen haben wir die Verantwortung, uns als schweigende Mehrheit zu Wort zu melden, um die Gestaltung von Politik, Gesellschaft und des öffentlichen Meinungsbildes nicht einer radikalen Minderheit zu überlassen“ fasst Jan Ledochowski, Präsident der Plattform Christdemokratie, zusammen.

Birgit Kelle: Intoleranz im Namen der Toleranz?