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Rund 5000 Menschen werden zu den zwei Wochen dauernden Gesprächen in Alpbach erwartet.
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Zahlreiche Termine für religiös Interessierte finden sich im Programm des diesjährigen Forums Alpbach, das am Mittwoch, 15. August, eröffnet wird und unter dem Generalthema „Diversität und Resilienz“ steht. Evangelische Beteiligung gibt es dabei unter anderem bei einem ökumenischen Gottesdienst, den Bischof Michael Bünker am Sonntag, 26. August, gemeinsam mit dem römisch-katholischen Pfarrer Richard Schwarzenauer in der Alpbacher Pfarrkirche feiert. Die evangelische Pfarrerin und designierte Direktorin der Diakonie Österreich, Maria Katharina Moser, wird am gleichen Tag an einem interreligiösen Kamingespräch mit Carla Amina Baghajati, Medienreferentin der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, und Imam Tarafa Baghajati, teilnehmen. Bünker und Moser werden zudem – wie auch der Tiroler evangelische Superintendent Olivier Dantine – interreligiöse Morgenmeditationen sowie „Abendstillen“ leiten.

Korruption als Herausforderung

Einen der Höhepunkte mit religiösem Bezug bildet eine Podiumsdiskussion am Dienstag, 21. August, zu „Ethischen Herausforderungen von Korruption für Vertrauen, menschliches Wohlergehen und Gemeinwohl“, unter anderem mit u.a. dem nigerianischen Primas-Kardinal John Onaiyekan, Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs und „Transparency International“-Direktorin Patricia Moreira. Ihre Teilnahme am Forum zugesagt haben aus dem kirchlichen Bereich auch der honduranische Kardinal und früherere Weltcaritas-Präsident Oscar Rodriguez Maradiaga und der Kanzler der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften sowie der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, Kurienbischof Marcelo Sanchez Sorondo.

5000 TeilnehmerInnen erwartet

Forums-Präsident Franz Fischler hatte mit Blick auf das Generalthema „Diversität und Resilienz“ bei der Programmpräsentation betont, es gehe darum, dass es für die Zukunft der Gesellschaften und global entscheidend sei, „widerstandsfähige gesellschaftliche Systeme“ zu haben und gegen „Fragilität“ vorzugehen, die destabilisierend wirke. „Diversität ist eine der zentralen Möglichkeiten, wie man diese Resilienz stärken kann, das ist eigentlich unser Anliegen“, unterstrich der ehemalige EU-Kommissar. Konkret gehe es darum, „dass wir imstande sind, Wandel und Umbrüche besser steuern zu können“. Das beziehe sich auf die Wirtschaft, auf die Politik, auf die Gesellschaft als Ganzes, aber auch auf die Wissenschaft. Vor dem Hintergrund der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft stehen auch zahlreiche Europa-Panels auf dem Programm. Die Vorhaben Österreichs stellt Bundeskanzler Sebastian Kurz am 27. August vor. Insgesamt reisen zum Forum, das bis 31. August dauert, mehr als 800 Sprecher aus rund 100 Ländern und etwa 5.000 Teilnehmer nach Tirol. Den Eröffnungsvortrag am 15. August hält Wirtschaftswissenschaftler Joseph Stiglitz.

Die Diskussionen bei dem mehr als zweiwöchigen Kongress, der bereits seit 1945 stattfindet, werden via Live-Stream aus dem Congress Centrum Alpbach übertragen. Die Themen reichen von den Außenbeziehungen der EU und digitaler Transformation über Klimaforschung, Präzisionsmedizin und „Künstliche Intelligenz und Ethik“ bis zu sprachlicher Vielfalt als Ressource und Fragestellungen zu neuen Beschäftigungsformen und der Zukunft der Arbeit. Zudem gibt es vier Seminare mit künstlerischem Fokus und Workshop-Charakter.