Das Pfingstfest vor 2.000 Jahren war nicht das erste Pfingstfest. Denn Pfingsten wurde von den Juden Jahrhunderte vorher schon gefeiert. Es hieß nur anders. Der Name „Pfingsten“ bedeutet „Fünfzig“, d. h. es wird 50 Tage nach dem Pessach-Fest gefeiert. An Pessach gedenken Juden daran, wie Gott sie aus Ägypten geführt und aus der Sklaverei befreit hat. Pfingsten erinnert an den Erhalt der zehn Gebote am Berg Sinai, als das Volk Israel durch die Wüste zog. So wie das Pessach-Fest mit dem Leiden und Sterben Jesu und seiner Auferstehung aus den Toten einen viel tieferen Sinn bekommen hat, so hat auch Pfingsten seit dem Kommen des Heiligen Geistes eine noch umfassendere Bedeutung erhalten.
Kurt Schneck, der frühere Leiter des Bildungszentrums Schloss Klaus, kennt sich bestens mit dem engen Zusammenhang zwischen jüdischen und christlichen Festen aus. Im Rahmen der ERF Thema des Monats Reihe spricht er über die Pfingstereignisse und ihre Bedeutung damals und heute. Dabei orientiert er sich in seinem Vortrag an den Berichten der Apostelgeschichte des Neuen Testaments der Bibel, wo alles Wichtige über diese Zeit der ersten Christen sorgfältig aufgeschrieben und dokumentiert ist.
Dass vor ca. 2.000 Jahren genau am Pfingsttag der Heilige Geist über die Jünger Jesu kam, ist letztlich die Erfüllung mehrerer Vorhersagen der Propheten in Israel. So lesen wir z. B. beim Propheten Jeremia: „Der neue Bund, den ich dann mit dem Volk Israel schließe, wird ganz anders aussehen: Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz, es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein“ (Jeremia 31,33). Nach-dem Gott das Volk der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei herausgeführt hat, gab er ihnen seine Gebote auf zwei Steintafeln. So lesen wir es in der Bibel. So wie Jesus Christus kam, um uns Menschen aus der Knechtschaft der Sünde herauszuführen und uns vor dem Bösen zu retten; genauso schickt Gott denjenigen, die an Jesus Christus glauben, den Heiligen Geist, damit er sie von innen heraus verändert und ihnen die Gebote ins Herz schreibt. Wodurch wir zu Menschen werden, die aus tiefstem Herzen danach streben, Gottes Willen zu tun.
Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, wie das vor 2.000 Jahren zum ersten Mal mit einer großen Gruppe von Menschen geschehen ist und wie es heute noch geschehen kann, dann hören Sie das Thema des Monats im ERF Süd. Es ist in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf www.erfsued.com zu empfangen. Weitere Literatur zu Pfingsten und zum Heiligen Geist finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com.