2025 ist das Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkriege“, das uns daran erinnern soll, dass 1525 viele Bauern und einfache Leute aufgestanden sind gegen Unterdrückung und Ausbeutung durch die Herrschenden. Grund dafür waren die hohen Abgaben und die Angst davor, die eigene Familie nicht mehr ernähren zu können. Es waren aber auch noch andere Motive, dass es du zu diesen Aufständen kam und die hatten ihren Ursprung in der Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache, die Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg und die Reformation, die von Persönlichkeiten wie Martin Luther in Wittenberg, und Ulrich Zwingli in Zürich ausging.
Viele Missstände des 16. Jahrhunderts sind auch auf das Versagen der Kirche zurückzuführen. Weltliche und kirchliche Obrigkeit war oft in einer Hand. Das zeigt das Beispiel des Fürstbischofs zu Brixen, Sebastian Sprenz, dessen rigorose Amtsführung wesentlich dafür verantwortlich war, dass es zu den Bauernaufständen in Tirol kam. Dann entmachtete Ferdinand I. den Fürstbischof und ging mit äußerster Härte gegen die aufständischen Bauern vor, sodass es diesen bald noch schlechter ging als vor ihrem Aufstand.
In dieser Zeit der großen Enttäuschung tat sich durch die Bewegung der „Täufer“ neue Hoffnung auf. Diese Hoffnung begann mit einer kleinen Gruppe von gläubigen Menschen in Zürich, die anfing, Erwachsene zu taufen. Weil sie konsequent nach den Grundsätzen der Lehre Jesu leben wollte, lehnte diese Gruppe von Gläubigen die Kindertaufe ab und taufte nur Menschen, die sich ganz persönlich für Jesus Christus entschieden hatten.
Wie es dazu kam, dass daraus eine ganze Bewegung entstand, darauf geht Lukas Amstutz in seinen Vorträgen der ERF Thema des Monats Reihe ein. Was in Zürich begann, verbreitete sich schnell in ganz Europa und weit darüber hinaus. Einer, der wesentlich dazu beitrug, war Jörg Blaurock, er war einer der ersten, der, aus Zürich kommend, nach Tirol kam und dort eine große Zahl von Gläubigen um sich scharte. Jakob Hutter, der Gründer der Hutterer-Bewegung, schloss sich den Gläubigen an und wurde bald darauf einer der Anführer der Täufer. Doch ob-wohl Jakob Hutter 1536 in Innsbruck vor dem Goldenen Dachl auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, ging die Bewegung der Täufer weiter – und das bis auf den heutigen Tag.
Inzwischen gibt es weltweit viele Tausend Glaubensgemeinschaften, die auf die Bewegung der Täufer zurückzuführen sind. Was sie vereint, sind ihr unbedingter Glaube an Jesus Christus, ihre Ablehnung jeglicher Gewalt und die Erwachsenentaufe. Sie leben nach den Grundsätzen Jesu und halten sich an die Gebote der Bibel. Dadurch, dass sie jede Form der Gewalt ablehnen und damit das Gebot Jesu aus seiner Bergpredigt ernst nehmen, gerieten sie bereits im 16. Jahrhundert in Konflikt mit den Herrschenden, die vor allem in der Zeit, als die Osmanen drohten, in das Habsburgerreich einzufallen, jeden ihrer Soldaten brauchten, um dieser Gefahr zu begegnen.
Erfahren Sie mehr über diese bewegte Zeit, in der die Täufer für ihre Glaubensüberzeugungen einstanden und dafür verfolgt, gefangengenommen oder hingerichtet wurden. Lukas Amstutz informiert im Thema des Monats Mai im ERF Süd ausführlich darüber. Die Sendereihe ist in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf www.erfsued.com zu empfangen. Weitere Literatur zur Täuferbewegung finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com.