Europas bewegte Geschichte ist von großen Umbrüchen und Kriegen geprägt, angefangen vom Dreißigjährigen Krieg bis hin zu den beiden Weltkriegen und der darauf folgenden Spaltung in Ost und West. Der Kontinent wurde aber auch immer wieder von weltweiten Krisen erschüttert, ausgelöst durch Ideologien oder Zusammenbrüche des Geldwesens, zu denen es vielfach durch menschliche Gier, Hass und Selbstüberhöhung kam. Weil diese Krisen und Kriege auf die Dauer sehr belastend wurden, strebten mehrerer europäische Staaten nach dem 2. Weltkrieg einen friedlichen Zusammenschluss an, der schließlich in die Gründung der EU mündete. Was diese Länder der EU heute verbindet, sind letztlich Werte, die eindeutig als christliche Werte zu sehen sind. Das wird inzwischen zwar vielfach verschwiegen, ist geschichtlich aber belegbar. Deshalb stellt sich die Frage, was die EU in Zukunft zusammenhalten wird, wenn der christliche Glaube immer mehr an Bedeutung verliert. Die Frage stellt sich vor allem angesichts der vielen Krisen, mit denen die Länder der EU auch heute wieder konfrontiert sind.
Im Thema des Monats im ERF Süd spricht Kurt Igler, Leiter des weltweiten Hilfswerks Open Doors, über diese Themen und fragt sich, welche Zukunft die EU überhaupt hat? Und wenn, wie könnte sie aussehen? Was hält eine Gesellschaft zusammen? Was macht sie zukunftsfähig? Um diese Fragen zu beantworten, geht Kurt Igler in seinen Vorträgen von vier Grundpfeilern gesellschaftlichen Zusammenhalts aus und versucht zu beantworten, was jeder Einzelne dazu beitragen kann, damit es zu diesen tragfähigen Säulen einer Gesellschaft kommt. Eine der wichtigsten Rollen spielt dabei der christliche Glaube. Weil er Orientierung bietet, aufgrund der wir wissen, was richtig und falsch ist. Das klingt für viele vielleicht ungewohnt, zählt aber nach wie vor zu den elementaren Bestandteilen einer funktionierenden Gesellschaft. Denn die Werte, an denen wir unser Handeln ausrichten, haben auch Auswirkungen auf unsere Gesellschaft. Gesunde Ehen und Familien tragen nun mal zur Stabilität einer ganzen Gesellschaft bei. Das wird wohl niemand leugnen können. Wie aber kommt es dazu? Welche Werte sind dafür die Voraussetzung? Die Antwort darauf kennen wir aus der Geschichte. Aber was können wir als Einzelne tun, dass unser Leben und unsere Beziehungen gelingen?
Wie bereits erwähnt, steht Europa noch immer auf der Grundlage christlicher Werte und Prinzipien. Sie sind die Garantie für Stabilität und Humanität. Das sehen wir vor allem im Bereich unseres Rechtssystems, das weitgehend noch immer aus den Zehn Geboten abgeleitet ist. Wer sich auf diese Werte stützt, die in den Zehn Geboten der Bibel und den Lehren Jesu verankert sind, kann sich sowohl für sein eigenes, individuelles Leben, wie auch für die Zukunft der Länder darauf verlassen, dass er nicht in die Irre geht. Denn diese Grundlagen haben sich über die Jahrtausende hin bewährt und auch dazu geführt, dass Kulturen entstanden, die einen enormen Fortschritt erlebten. Die Frage, ob Europa eine Zukunft hat, ist also nicht nur eine politische oder gesellschaftliche Frage. Sie ist auch eine Frage der Werte, durch die eine Gesellschaft steht oder fällt. Daraus können wir schließen, dass eine neuerliche Hinwendung zum christlichen Glauben und eine kollektive Rückbesinnung auf christliche Werte mit Sicherheit auch zu einer neuen Hoffnung für das krisengeschüttelte Europa werden können. Denn solange die Grundlage für eine stabile Gesellschaft die Werte einer Gesellschaft sind, bleibt auch die Zukunft mit diesem Wertekonsens verbunden. Und worauf könnte Europa sich mehr verlassen als auf die Werte des christlichen Glaubens, in dem sowohl das Prinzip der Liebe als auch die Prinzipien der Verantwortung und der Gerechtigkeit tief verankert und begründet sind.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe Thema des Monats auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf www.erfsued.com. Es ist der erste Teil der Serie „Zukunft – Angst oder Hoffnung?“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buch-Shop der ERF Buchhandlung Buchgalerie, online unter www.buchgalerie.com.