Wenn wir im Wartezimmer sitzen, kann es uns vorkommen, als würde DIE ZEIT nicht vergehen. Wer hingegen beschäftigt ist, oder ein Fest genießt, für den vergeht die Zeit vielleicht wie im Flug. Wir versuchen alles möglichst schnell und effektiv zu erledigen. Doch haben wir dadurch Zeit gewonnen? Manchmal schon, manchmal aber auch nicht. Trotzdem hören wir oft „Ich habe keine Zeit!“ und eilen so von Termin zu Termin und von Aufgabe zu Aufgabe und kommen nicht zur Ruhe. Dabei ist gerade diese Ruhe so wichtig in unserem Leben, denn damit schaffen wir die Voraussetzung dafür, uns überhaupt mit den großen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen.
Lutz Scheufler betont in der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd aber, dass es zur Beschäftigung mit diesen großen Fragen des Lebens neben Zeit auch Mut braucht. Es ist nicht leicht, sich einzugestehen, dass wir vielleicht zu viel Zeit vergeuden oder vieles vielleicht auch falsch gesehen haben oder noch immer sehen. Wer jedoch den Mut aufbringt, sich zu hinterfragen und, wo notwendig, auch zu korrigieren, dem kann es dann auch gelingen, sich neu auszurichten und sein Leben neu in den Griff zu bekommen und sinnvoll zu gestalten.
In der Bibel wird uns im 24. Kapitel der Apostelgeschichte von einem römischen Beamten namens Felix berichtet, dem der Apostel Paulus eines Tages als Gefangener vorgeführt wird. Durch ihn hat er die einmalige Gelegenheit, etwas von Jesus und seiner Botschaft der Errettung zu erfahren. Doch was macht er? Anstatt sich davon berühren zu lassen, zeigt er nur Interesse, trifft aber keine Entscheidung für Jesus, wie das viele Menschen vor und nach ihm taten. Es heißt: „Doch als Paulus die Rede dann auf Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung brachte und vom künftigen Gericht sprach, bekam Felix es mit der Angst zu tun. Er unterbrach Paulus und sagte: ‚Für diesmal ist es genug; du kannst jetzt gehen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, lasse ich dich wieder einmal rufen‘“ (Apostelgeschichte 24,25).
Worauf hoffte er? Warum ließ er den Apostel Paulus dennoch von Zeit zu Zeit zu ihm bringen? Um sich mit ihm zu unterhalten, aber auch nicht mehr? Wenige Jahre später wurde Felix in seinem Gouverneursamt von Porzius Festus abgelöst. Er hatte seine Chance, aber er nutzte sie nicht. Er hätte sein Leben verändern und sich retten lassen können. Das Angebot, sich von Gott ein neues, ewiges Leben und die Vergebung aller seiner Sünden schenken zu lassen, nutzte er nicht. Er ließ es sich entgehen. Aber machen die meisten von uns es genauso? Möglicherweise schenkt Gott uns immer wieder neue Möglichkeiten, ihn kennenzulernen und uns für ihn zu entscheiden. Stattdessen verwenden wir unsere wertvolle Zeit für ganz andere Dinge. Vielleicht häufen wir Geld an oder vergeuden unsere Zeit mit noch viel belangloseren Dingen. Vielen Menschen verbringen Stunden um Stunden im Internet, auf Partys oder in Fußballstadien. Ganz egal wo wir unsere Zeit verbringen; es unsere Lebenszeit und die wertvoll für jeden von uns.
Wer seine Zeit wirklich sinnvoll nutzen möchte, sollte es nicht machen wie Felix, sondern Gott suchen und sich das Geschenk des neuen, ewigen Lebens bei ihm holen. So wie der berühmte König David es tat, der, anstatt sich nach Dingen auszustrecken, die keinen Bestand haben, sein Leben Gott zur Verfügung stellte und dadurch großen Segen gelangte, so dass er in einem seiner Psalmen schreiben konnte: „Ich aber, HERR, vertraue auf dich! Ich sage es und halte daran fest: „Du bist mein Gott!“ Alle Zeiten meines Lebens sind in deiner Hand“ (Psalm 31,15-16a).
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der vierte Teil der Serie „Was gibt uns Hoffnung?“ Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com