page-header
Wir müssen wieder lernen, über das Wunder des Lebens zu staunen.
Anzeige

Frauen wird in unserer Gesellschaft im Rahmen der Gesetze das Recht zuerkannt, sich bei einer Schwangerschaft für oder gegen das Kind zu entscheiden. Dieses Lebenskonzept einer Selbstbestimmung entspricht unserer Zeit, überfordert aber auch viele Frauen. Zu sagen: „Die Entscheidung liegt bei dir!“ heißt auch gleichzeitig, „damit musst du dann aber auch allein damit fertig werden“. Die Frage ist, ob die Entscheidung, für oder gegen ein Menschenleben tatsächlich von einem einzelnen Menschen getroffen werden darf oder soll? Diese Frage stellt sich auch Prof. Dr. Christoph Raedel in der aktuellen Ausgabe der Sendereihe “Thema des Monats” im ERF Süd und kommt dabei zu interessanten Überlegungen. 

Die Diskussion, wann unser Leben im Mutterleib beginnt und bis wann es aus medizinischen oder soziologischen Gründen beendet werden darf, war schon immer fragwürdig. Aber spätestens seit wir wissen, wie ein Mensch im Mutterleib heranwächst, sollte uns die Frage zu denken geben. Die Forschung hat nämlich gerade in den letzten Jahren immer mehr Erstaunenswertes über die Entstehung des menschlichen Lebens herausgefunden. Eigentlich wären wir dadurch herausgefordert, mehr über das Wunder des werdenden Lebens zu staunen. Im Grunde entsprechen diese Forschungserkenntnisse genau dem, was wir bereits in Psalm 139 lesen, wo es heißt: “Du bist es ja auch, der meinen Körper und meine Seele erschaffen hat, kunstvoll hast du mich gebildet im Leib meiner Mutter. Ich danke dir dafür, dass ich so wunderbar erschaffen bin, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar! Dir war ich nicht verborgen, als ich Gestalt annahm, als ich im Dunkeln erschaffen wurde, kunstvoll gebildet im tiefen Schoß der Erde. Deine Augen sahen mich schon, als mein Leben im Leib meiner Mutter entstand. Alle Tage, die noch kommen sollten, waren in deinem Buch bereits aufgeschrieben, bevor noch einer von ihnen eintraf” (Psalm 139,13-16).

Der Schöpfer hat mit unglaublicher Kreativität und einem unglaublichen Einfallsreichtum jeden einzelnen von uns geschaffen. Doch damit nicht genug. Denn im Gegensatz zu allen anderen geschaffenen Werken Gottes, haben Menschen die Möglichkeit, Gott zu antworten. Wir sind als Menschen dazu aufgerufen, in Gemeinschaft mit Gott zu leben. Der zitierte Bibeltext zeigt deutlich, dass Gott jeden von uns ganz individuell sieht. Gott ist aber nicht nur unser Schöpfer, sondern begleitet uns auch durch unser Leben, vorausgesetzt wir nehmen dieses Angebot seiner Begleitung auch an. Wenn wir nämlich nichts mit ihm zu tun haben möchten, respektiert er auch das. Diese Freiheit der Entscheidung gibt jedem Menschenleben eine unermessliche Bedeutung und Würde, die aber auch mit einer großen Verantwortung verknüpft ist. 

Die Bibel spricht von Gott als Quelle des Lebens. Wo immer wir uns von Gott abwenden, verlassen wir diese Quelle. Darin besteht letztlich das Wesen der Sünde. Der Mensch entfernt sich von Gott und lebt sein Leben ohne ihn. Während Gott seinen Sohn für uns schuldige Menschen in den Tod gegeben hat und dadurch alles auf sich genommen hat, um das Problem der Sünde zu lösen, distanzieren wir uns von Gott, der uns das Leben gibt und es uns erhält. Wenn Christen für den Schutz des Lebens eintreten, so tun sie das aus der Überzeugung heraus, dass jeder Mensch einzigartig und kostbar ist, weil Jesus sein Leben für diesen Menschen hingegeben hat. Wir tun also gut daran, wenn wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen, denn darin liegt eines der großen Geheimnisse unseres Lebens.

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der dritte Teil der Serie „Verantwortlich leben in unserer Zeit“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com