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Christen im Iran leben gefährlich
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Der Iran versteht sich als islamische Republik, der aber von einem diktatorischen Mullah-Regime erbarmungslos geführt wird. Menschen, die nicht dem Islam angehören, müssen sich genauso wie alle anderen den strengen islamischen Regeln und Gesetzen unterordnen. Zwar wird assyrisch- wie auch armenisch-stämmigen Christen ein Recht als Minderheit eingeräumt, allerdings dürfen sie nicht über ihren Glauben sprechen. Muslime, die zum christlichen Glauben finden oder sich aktiv dafür einsetzen, müssen mit Repressalien rechnen. Davon berichtet auch Pouneh, eine iranische Christin, in der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd. Ihre Kindheit war von ihrer Liebe zu Allah geprägt. Deshalb lernte sie in der Schule auch mit großem Interesse und großer Begeisterung ganze Passagen des Korans auswendig. Doch je älter sie wurde und je mehr sie sich mit den Prinzipien des Islam auseinandersetzte, desto weniger überzeugten sie die Lehren dieser Religion. Dass Gott Menschen vorbehaltlos liebt, diesen Gedanken gibt es im Islam nicht. Im Islam geht es immer nur darum, etwas zu leisten, um sich die Zuneigung Allahs zu verdienen.

Doch dann entdeckte Pouneh eines Tages auf dem Schreibtisch ihrer Arbeitskollegin ein Buch, das sie sich ausleihen durfte. Dieses Buches veränderte ihr gesamtes Leben. Als sie davon las, dass die Gnade und Liebe Jesu für allen gilt, auch für sie, wusste und spürte sie, dass der Gott der Bibel der Gott ist, nach dem sie immer gesucht hatte, zu dem sie eine Verbindung haben wollte. Aber Pouneh war allein und wusste noch nicht viel über diesen Glauben, den sie so gerne besser kennen lernen wollte. 

Bei einem Kinobesuch entdeckte sie schließlich eine Kirche in Teheran, nahm all ihren Mut zusammen und ging mit ihren Fragen dorthin. Und je mehr sie über Jesus erfuhr, desto sicherer wurde sie, dass sie ihren Glauben an Allah und den Koran hinter sich lassen würde, um Jesus zu folgen. Ihre Mutter akzeptierte Pounehs Entscheidung, aber viele andere in ihrer Familie taten das nicht. Vielmehr setzten sie Pouneh unter Druck, mieden oder ignorierten sie. Doch Pouneh durfte Anschluss an eine Hauskirche in Teheran finden, wo sie sich wohl fühlte und sich später auch taufen ließ. 

Die Christen in dieser Gruppe versammeln sich heimlich und wechseln auch immer wieder den Ort ihrer Versammlung, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Auf der Arbeit oder im Alltag allerdings versuchen sie mit anderen über ihren christlichen Glauben zu reden. Doch das ist gefährlich und führt immer wieder dazu, dass sie mit dem Schlimmsten rechnen müssen. Christen werden zwar nicht ständig mit dem Tod bedroht, aber mit Repressalien. Sie können ihren Job verlieren oder von der Familie verstoßen werden. Einige Mitglieder der Hauskirche wurden bereits festgenommen, andere bedroht. Letztlich geht es immer wieder darum, dass sie ihren Glauben an Jesus widerrufen und zum Islam zurückkehren sollen. Wer sich weigert, was häufig genug der Fall ist, muss mit allen möglichen Schikanen rechnen. 

Das ging bei Poumeh soweit, dass sie sich schließlich dafür entschied, den Iran zu verlassen. Das war keine leichte Entscheidung, aber für sie die einzig mögliche. Jetzt ging es darum, ihre Familie, den Ort ihrer Geburt und Kindheit hinter sich zu lassen und sich in einer Kultur zurecht zu finden, die für sie neu und beängstigend war. Doch sie tat es, weil sie am Glauben an Jesus festhalten wollte und keinen anderen Weg sah, als alles hinter sich zu lassen. Es war der Preis, den sie für ihren neuen Glauben zahlen musste, den sie aber auch bereit war zu zahlen, weil sie Christ bleiben wollte. So wie Poumeh geht es vielen Christen im Iran wie auch in anderen islamischen Ländern. Deshalb ist es so wichtig, dass wir für diese Christen beten. Sie brauchen unser Gebet, ganz besonders die, die wegen ihres Glaubens im Gefängnis sind und so viel Gewalt erleben. 

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der fünfte Teil der Serie „Weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com