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Die Christen in Somalia können ihren Glauben zumeist nur heimlich ausleben.
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Seit mehreren Jahren steht Somalia unter den „Top 3“ der Länder, in denen Christen wegen ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden. Auf dem vom Hilfswerk Open Doors herausgegebenen Weltverfolgungsindex von 2024, befindet sich das Somalia auf dem zweiten Platz der Länder mit der schlimmsten Christenverfolgung. In der aktuellen Ausgabe der Sendereihe „Thema des Monats“ im ERF Süd berichtet Frederic Cassimir, der Sprecher der Hilfsorganisation für die krisengeschüttelte Region rund um das Horn von Afrika, über die aktuellen Herausforderungen, denen die Menschen in diesem Land ausgesetzt sind. In seinem Bericht informiert er über die aktuelle Situation der Christen in Somalia, wo sich Millionen von Menschen aufgrund von Hungersnöten und Kriegen auf der Flucht befinden. Wer an Jesus glaubt, ist jedoch besonders vielen Schwierigkeiten ausgesetzt. Nicht nur auf der Flucht, wo es Christen z. B. schwer gemacht wird, an die nötigen Dokumente zu kommen, sondern auch im alltäglichen Leben der Menschen. 

Die meisten Christen wollen deshalb auch im Verborgenen bleiben und halten ihren Glauben geheim. Denn konvertiert einer vom Islam zum christlichen Glauben, gilt das als Frevel. Der Konvertit wird dann praktisch permanent unter Druck gesetzt und immer wieder aufgefordert, dem christlichen Glauben abzuschwören. Diese psychischen und geistlichen Belastungen müssen Christen in Somalia durchstehen, viele von ihnen werden aber zusätzlich auch körperlich bedroht und müssen mit Angriffen rechnen, die von der moslemischen Mehrheit ausgehen. 

Kirchliches Leben ist in Somalia gar nicht möglich oder sieht zumindest völlig anders aus, als wir es in Europa gewohnt sind. Es gibt am Horn von Afrika überhaupt keine Kirchengebäude. Vielmehr treffen die somalischen Christen sich heimlich in kleinen Gruppen. In ihren Verstecken preisen sie Gott, teilen das Abendmahl aus und singen und beten im Flüsterton. Aus Vorsicht vor der drohenden Verfolgung wechseln sie ihre Treffpunkte ständig, um nicht auf sich aufmerksam zu machen. Wer dennoch bemerkt wird, muss damit rechnen, fortan sogar von seinen eigenen Verwandten als Feind angesehen zu werden. 

Es gibt extremistische Gruppen, die bereits seit Jahren darum kämpfen, die Scharia, das islamische Gesetz einzuführen. Ihnen ist jeder Christ, der konsequent Jesu nachfolgen möchte, ein Gräuel. Männer bezahlen ihren Glauben dann mit Schlägen, Angriffen oder sogar dem Tod. Häufig wird ihnen auch die Möglichkeit genommen, ihre Familien zu ernähren, weil sie durch horrende „Strafsteuern“ in die Armut getrieben werden. Frauen hingegen sind sexueller Gewalt ausgesetzt oder werden versklavt. Eltern, die an ihrem christlichen Glauben festhalten, wird gedroht, dass man ihren Kindern etwas antun wird. Doch viele der Christen sind dennoch bereit, an ihrem Glauben festzuhalten und Jesus nachzufolgen, auch wenn sie mitunter den höchsten Preis dafür zahlen.

Dass trotz dieser Gewalt, Angst und Verfolgung in Somalia Menschen zum Glauben an Jesus Christus finden, ist ein Wunder. Viele stoßen über die modernen Medien auf den christlichen Glauben oder erleben Gott auf wundersame Weise, zum Beispiel in ihren Träumen. Das alles zeigt, dass Gott auch in einem Land wie Somalia wirkt. Für ihn gibt es keine Mauern oder Gesetze, die ihn daran hindern könnten. Deshalb gibt es auch in Somalia Menschen, die zum Glauben an Jesus Christus kommen und bereit sind, alles dafür zu geben. Als Gläubige in den Ländern Europas sind wir dazu aufgefordert, für diese Christen in Somalia zu beten, dass Gott ihnen hilft und die Situation der Verfolgung verändert. Denn natürlich sind Christen in diesem Land verängstigt, traumatisiert und oft auch verzweifelt. Viele von ihnen erleben auch unglaubliches Leid. Doch wenn wir vielleicht auch nichts an der politischen oder gesellschaftlichen Situation im Land ändern können, so dürfen wir doch Gott darum bitten, dass er den Einzelnen hilft und sie mit Mut und Kraft ausstattet. Er, der die ganze Welt regiert und jedes seiner Kinder hört, hat immer die Macht zu helfen, egal wann und wo auf dieser Welt.   

Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der vierte Teil der Serie „Weltweite Verfolgung von Christen nimmt zu“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter buchgalerie.com