In seinem Buch „Der Begriff Angst“ schreibt der berühmte Philosoph Sören Kierkegaard: „Dies ist ein Abenteuer, das jeder Mensch zu bestehen hat: Dass er lerne sich zu ängsten, denn sonst geht er dadurch zugrunde, dass ihm nie angst war, oder dadurch, dass er in der Angst versinkt; wer hingegen gelernt hat, sich recht zu ängsten, der hat das Höchste gelernt.“ Tatsächlich kennt jeder von uns irgendein Gefühl der Angst. So unangenehm dieses Gefühl auch sein mag, es ist dennoch wichtig. Denn Angst ist eine gesunde Reaktion auf Schrecken und Gefahren, auf die wir entsprechend reagieren müssen. Wir fliehen, kämpfen oder erstarren (engl. Fight, Flight, Freeze), in unserem Körper wird Adrenalin ausgeschüttet und unser Herzschlag und unsere Atmung beschleunigen sich. Solche Reaktionen unseres Körpers sind nicht nur normal, sie sind auch sehr hilfreich und wichtig. Problematisch werden Ängste allerdings, wenn sie beginnen unser Leben zu bestimmen, uns im Alltag einschränken oder sich negativ auf unsere Beziehungen auswirken. Wo immer Ängste jede unserer Entscheidungen beeinflussen, können wir davon ausgehen, dass wir es nicht mehr mit einer gesunden Angst zu tun haben.
Cornelia Mack beantwortet im ersten Teil der Sendereihe „Thema des Monats“ des ERF Süd im November zahlreiche Fragen rund um Angst und Panik. Ähnlich wie Kierkegaard, betont auch sie, dass wir uns damit abfinden müssen, dass es in unserem Leben Ängste gibt, mit denen wir alle konfrontiert sind. Wichtig ist nur, dass wir lernen, zwischen normalen und krankhaften Ängsten zu unterscheiden und dass wir trotz unserer Ängste wichtige Entscheidungen treffen oder Aufgaben anpacken. Denn wer sich nur von seinen Ängsten bestimmen lässt, wird wahrscheinlich auch nicht die richtigen Entscheidungen in seinem Leben treffen. Wer aufgrund seiner Ängste allem aus dem Weg geht oder Entscheidungen ewig vor sich herschiebt, dessen Angst hat wahrscheinlich schon zu lange einen zu großen Einfluss auf sein Leben.
Denn jeder, der versucht zu vermeiden, was ihm Angst macht, oder sogar mit Panikattacken darauf reagiert, lässt sich von seiner Angst beherrschen – und das sollten wir nie. Vielmehr geht es darum, dass wir lernen, diese falschen Ängste in unserem Leben zu erkennen und zu überwinden. Dann werden wir auch erleben, dass diese Ängste mit der Zeit nachlassen. Cornelia Mack, Referentin der Thema-des-Monats-Reihe des ERF Süd, ist überzeugt, dass es zu einer wahren Bereicherung führen kann, wenn wir uns unseren Ängsten stellen. Ein erster Schritt dazu kann sein, dass wir uns unserer Ängste bewusst werde; ein weiterer Schritt kann sein, dass wir uns darüber informieren. So können wir den Ängsten ihre Schrecken nehmen, mit denen sie uns gefangen halten. In gewisser Weise kann uns auch sportliche Bewegung dabei helfen, die lähmenden Kräfte unserer Ängste in den Griff zu bekommen. Christen dürfen wissen, dass auch ihre Angst vor dem Tod überwunden werden kann. Weil Jesus den Tod besiegt hat und uns deshalb zu Recht zusprechen kann: „Fürchtet euch nicht!“. Wer Jesus kennt, dessen Ängste verlieren ihre Macht.
Näheres dazu hören Sie in der Sendereihe „ERF Thema des Monats“ auf ERF Süd Radio, in ganz Österreich und in Südtirol auf DAB+ und im Webradio auf erfsued.com. Es ist der erste Teil der Serie „Angst überwinden – Krisen als Chance nutzen“. Vertiefende Literatur rund um die aktuellen Fragen unserer Gesellschaft finden Sie im Buchshop der ERF Buchhandlung "Buchgalerie", online unter www.buchgalerie.com