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Im Leben müssen wir immer wieder Vertrauen aufbringen, auch wenn das ein Risiko ist.
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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ – so heißt es im Sprichwort. Besonders in unserer Zeit stellt man sich die Frage, wem man überhaupt noch vertrauen kann. In Zeiten der Pandemie hat uns vieles misstrauisch gemacht, ob in der Gesellschaft oder in den persönlichen Beziehungen, überall lauern Desinformation, bis hin zu Lug und Trug, Eigennutz und Täuschung. Da hat ein Mann oder eine Frau so viel in eine Beziehung investiert und wird dann hintergangen oder sogar verlassen. Wer so etwas erlebt, wird sich schwer tun, wieder neu zu vertrauen. Und doch; was wäre unser menschliches Leben ohne Vertrauen? Es wäre gar nicht möglich. Das zeigt sich bereits in ganz einfachen Alltagssituationen. Sie müssen einem Busfahrer vertrauen, wenn Sie in einen Bus steigen wollen. Noch eindeutiger wird es in den verschiedenen Sportarten, wenn ein Kletterer seinem Kletterseil, den Haken und Schrauben oder seinem Kollegen, der ihn sichert, nicht vertraut, kann er das Klettern gleich vergessen. Dieses und viele weitere Beispiele zeigen, wie sehr wir immer wieder Vertrauen aufbringen müssen.

Matthias Clausen, der Referent der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcast von ERF Medien Südtirol, betont in seinen Ausführungen, wie wichtig es ist, dass wir auch nach schweren Enttäuschungen immer wieder neu Vertrauen aufbringen, auch wenn das ein Risiko darstellt, weil wir sonst scheitern. Erfolgreiches Leben verlangt nun einmal Vertrauen. Daran führt kein Weg vorbei. Dabei geht es gar nicht um die Form eines „blinden Vertrauens“, indem wir uns naiv und unvernünftig auf etwas verlassen, das überhaupt nicht vertrauenswürdig ist. Wir müssen nur grundsätzlich vertrauen, weil ohne dieses Grundvertrauen Leben gar nicht möglich ist.

Christen werden wegen ihres Vertrauens und ihrer Gutgläubigkeit oft verspottet. Das mag nun berechtigt sein oder auch nicht. Tatsache jedenfalls ist, dass auch diese Gutgläubigkeit oder Gutmütigkeit zwei verschiedene Seiten hat. Die Bibel rät uns nicht, unsere Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen, sondern ruft uns vielmehr immer wieder dazu auf, aufzuwachen und die Welt und vor allem uns selbst zu sehen, wie wir sind. Im Leben eines Christen geht es nicht darum, „blindes Vertrauen“ zu investieren, sondern ein tieferes Verständnis der Wirklichkeit zu entwickeln, das viele zwar leugnen, obwohl sie dennoch ständig damit konfrontiert sind.

Wer sich Jesus Christus anvertraut, der bekommt einen Blick für diese tiefere Wirklichkeit. Deshalb muss er trotzdem seinen Verstand benutzen, Dinge hinterfragen und sich auf das verlassen, was zählt. Aber er verlässt sich nicht nur darauf, sondern kennt und bedenkt auch diese tiefere Wirklichkeit, zu der er über den Glauben an Jesus Christus Zugang erhält. Es gibt also gute Gründe dafür, sein Vertrauen auf Jesus Christus zu setzen, denn nur er kennt die Zukunft und die tieferen Zusammenhänge in unserem Leben.

In der Bibel wird uns Gott in drei Personen vorgestellt, als Vater, Sohn und Heiliger Geist; im Heiligen Geist ist uns Gott nahe und begleitet uns täglich in unserem Leben. Wo immer wir in unserem Herzen Raum für Gott haben, bleibt er bei uns und hilft uns. Das hat nichts Forderndes oder Bedrückendes, sondern wirkt vielmehr befreiend, bestätigend und ermutigend. Wer sein Leben mit Jesus Christus lebt, wird wissen, wie es sich anfühlt und welchen Frieden es uns bringt. Wer es nicht kennt, wird vielleicht Angst davor haben. Dabei ist diese Angst vollkommen unbegründet. Gott drängt sich niemanden auf, sondern wartet, bis wir bereit sind und uns für ein Leben im Glauben entscheiden. Das kann manchmal lange dauern. Gott wartet. Nur sollten wir nicht zu lange warten. Denn eines Tages ist es zu spät.

Viel einfacher und zielführender ist es, wenn wir ein unser Bild von Gott anhand der Bibel korrigieren und erkennen, dass Gott unser Vertrauen verdient. Das wird vor allem deutlich, wenn wir das berühmte Gleichnis vom „Verlorenen Sohn“ lesen. In dieser Geschichte wird uns Gott als der gütige Vater im Himmel vor Augen geführt, der uns sehnsüchtig erwartet, was immer wir auch getan haben. Wir lesen in diesem Gleichnis von dem Vater, der seinem Sohn entgegenläuft, obwohl der sich von ihm abgewandt hat und seine eigenen Wege ging, bis er schließlich in Armut und Dreck gelandet ist. Als er sich aufmachte, um zurück zu seinem Vater zu gehen, läuft dieser ihm voller Freude entgegen, umarmt und küsst ihn und nimmt ihn wieder als seinen Sohn an. Wer dieses Gleichnis liest, wird verstehen, dass es nichts gibt, was uns noch zurückhalten könnte, Gott dieses Vertrauen zu schenken. Denn durch dieses Vertrauen in Gott fängt unser Leben erst richtig an.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der erste Teil einer Reihe zum Thema „Leid und die Frage nach dem Warum“ mit Matthias Clausen, Klaus Göttler, Nicolai Hamilton und Jan Peter Grapp im ERF Südtirol.