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Besonders in der Corona-Zeit sind Eltern in der Erziehung herausgefordert.
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Eltern und Kinder verbringen derzeit wahrscheinlich mehr Zeit miteinander als je zuvor, wenn das auch oft eine besondere Herausforderung darstellt. Schließlich geht es nicht nur um ein paar schöne Ausflüge ins Freie, sondern darum, den Alltag miteinander zu gestalten und zu organisieren. Kurzarbeit und Homeoffice bedeuten oft eine zusätzliche Belastungen, hinzukommt, dass auch der Lehrer ersetzt werden muss und sinnvolle Freizeitaktivitäten gefunden werden müssen. Das alles kann dazu führen, dass in vielen Familien ein erhöhter Stressfaktor entsteht, der zu einer wesentlich angespannteren Atmosphäre führen kann.

In der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von ERF Medien Südtirol beschäftigt sich Dr. med. Ute Horn, Fachärztin für Dermatologie und siebenfache Mutter, mit diesem Thema und verrät Tipps und Tricks für ein gesundes und harmonisches Familienleben. Ihre Ausführungen beginnt sie mit der provokanten Frage: „Wärst du gerne dein Kind?“ Oder „Wärst du gerne dein Ehepartner?“ oder „Wärst du gerne dein Bruder?“ Die Frage ist insofern interessant, als wir dadurch beginnen, ehrlich über uns selbst nachzudenken. Das wiederum kann uns helfen, eigene Schwächen und Stärken an uns selbst zu entdecken. Denn nur wenn wir unsere eigenen Schwächen und Fehler erkennen, können wir auch etwas dagegen tun.

In ihren Vorträgen bittet Dr. med. Ute Horn Eltern auch immer wieder, dass sie sich selbst fragen, wo ihre eigenen Kraftquellen liegen. Erziehung ist wie ein Marathonlauf, da braucht es viel Ausdauer und einen langen Atem. Deshalb geht es vor allem darum, seine Kräfte gut einzuteilen und Ruhephasen in den Alltag einzubauen. Hinzu kommt, dass auch in die Beziehung mit dem Partner Zeit und Mühe investiert werden muss, damit auch diese sich gesund weiterentwickeln kann. Immerhin ist eine gesunde Ehe die beste Grundlage für eine heile Familie.

Kinder sind neugierig und lebendig. Diese positive Energie kann sich auf uns übertragen und uns neue Energie verleihen. Kinder nehmen zum Beispiel Dinge wahr, die wir leicht übersehen, trotzdem können gerade diese kleinen Kostbarkeiten bereichernd für unser Leben sein, wenn Kinder uns die Augen öffnen, und wir diese Dinge wieder zu sehen und zu schätzen beginnen. Bei gemeinsamen Ausflügen in die Natur fällt das oft ganz besonders auf. Während wir als Erwachsene vielleicht einfach zielstrebig weiter gehen, bemerken Kinder faszinierende Steine oder kleine Tiere am Wegesrand und stellen dazu Fragen. Das wäre uns vielleicht nie in den Sinn gekommen. Aber ist es nicht schön, wenn Eltern, Großeltern oder Verwandte über dieses Verhalten der Kinder wieder beginnen, sensibler zu werden für Gottes Schöpfung? Sehr wahrscheinlich geht es darum, dass wir dafür etwas mehr Zeit und Geduld aufbringen, um solche kleinen Dinge mit den Kindern zu bestaunen und ihnen vielleicht auch das eine oder andere zu erklären. Doch das alles lohnt sich, bereichert unser eigenes Leben und kann uns auch Kraft geben, wenn wir es erst einmal als eine der möglichen Kraftquellen entdeckt haben.

Kinder können übrigens auch in einem erstaunlichen Maße begeisterungsfähig und hilfsbereit sein. Das muss nicht immer der Fall sein, aber es kommt vor. Deshalb lohnt es sich, sie immer wieder in unsere Aufgaben mit hineinzunehmen und ihnen die Welt des Alltags zu erklären. Das hilft uns und ihnen und schafft gleichzeitig eine Verbindung zwischen den Generationen, die oft bis weit über das Kindesalter hinaus hält. Kann sein, dass wir dafür unseren eigenen Perfektionismus hinter uns sich lassen müssen, weil es darum geht, Dinge auszuprobieren, die dann auch misslingen. Trotzdem lohnt es sich, weil Kinder dadurch lernen und wir selbst auf neue Ideen kommen können, die uns vielleicht wieder große Freude bereiten.

Kinder leben in der Gegenwart. Sie sind nicht so sehr mit ihrer Zukunft oder ihrer Vergangenheit beschäftigt wie wir, sondern handeln spontan. Das kann uns helfen zu verstehen, wie sehr eine solche Haltung oft auch uns selbst gut tun würde. Jede Zeit ist kostbar. Deshalb ist sie es auch wert, mit allen Sinnen „gelebt“ zu werden. Wenn wir das verstehen, werden wir sehr bald merken; es lohnt sich, im „ Hier und Jetzt“ zu leben, vor allem in Zeiten, in denen unsere Kinder noch klein sind. Denn DIE ZEIT, die wir mit unseren Kindern verbringen, ist immer gut investierte Zeit. Sie kommt nie mehr wieder. Indem wir uns ihr widmen, ehren wir Gott, unseren Schöpfer, weil wir das für wertvoll und wichtig erachten, was er uns schenkt. Das gilt sowohl für die Zeit mit unseren Kindern, als auch für die Kinder selbst, die er uns schenkt.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der erste Teil einer Reihe zum Thema „Goldene Regeln für ein besseres Miteinander“ mit Dr. med. Ute Horn im ERF Südtirol.