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Gott hat die Juden als sein Volk auserwählt – wie gehen wir damit um?
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Gott ist Liebe“, so heißt es im ersten Johannesbrief. Liebe ist niemals kühl und nüchtern. Liebe kann zwar widersprüchlich sein, aber vor allem ist Liebe ein Beweis für den lebendigen Gott. Gottes Geist hilft uns, die Worte der Bibel zu verstehen und richtig einzuordnen. Wenn wir z. B. den Satz hören: „Gott liebt alle Menschen gleich.“, so klingt das für uns gut und richtig. Aber dieser Satz steht nirgends in der Bibel. Vielmehr betont Gott des Öfteren die Unterschiede seiner Liebe zu uns Menschen. So heißt es z. B. in der Bibel, im ersten Kapitel des alttestamentlichen Propheten Maleachi: „Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehasst.“ Aber können wir Gott daraus einen Vorwurf machen? Oder haben wir es uns vielleicht verdient, von Gott geliebt zu werden? Selbst wenn es so wäre, wäre Gott uns keine Rechenschaft schuldig, wen er liebt und warum.

Das Thema Israel ist ja auch deshalb umstritten, weil es vielfach nicht mit unserem humanistischen Denken zusammenpasst. Wir empfinden es als ungerecht, dass Israel eine so exklusive Rolle vor Gott einnimmt. Wenn wir jedoch begreifen, wie Gott Israel liebt, können wir auch verstehen, was es bedeutet, dass dieser Gott sich auch uns in Liebe zuwendet. Wenn wir behaupten, dass Gott alle gleich liebt, machen wir seine Liebe damit im Grunde klein. Deshalb müssen wir lernen es auszuhalten, dass Gottes Liebe zu Israel besonders und einzigartig ist. Dieses Thema ist dem Nahostexperten Johannes Gerloff wichtig, deshalb betont er es in der aktuellen Ausgabe des Thema-des-Monats-Podcasts von ERF Medien Südtirol ganz besonders. In seinem Beitrag beschäftigt er sich vor allem mit den Kapiteln 9-11 des Römerbriefes. In diesen Kapiteln erläutert der Apostel Paulus, welche Rolle Israel im Heilsplan Gottes spielt und welche Aufgabe wir als Christen den Juden gegenüber haben.

Gerloff macht deutlich, was dem Apostel Paulus so sehr am Herzen lag, als er anfing zu begründen, dass Gott sein auserwähltes Volk nicht verstoßen hat, obwohl es Jesus Christus nicht als Messias anerkennt. Aber gerade dadurch ist es möglich, dass wir, als sogenannte „Heidenchristen“, die ursprünglich nicht zu Gottes Volk gehörten, Jesus erkennen, ihm folgen und in der Gemeinschaft mit Gott Leben können. Dass nun auch wir als „Nicht-Juden“ in einer innigen Beziehung zu Gott stehen, soll die Juden zur Eifersucht reizen und sie zu Jesus Christus ziehen. Deshalb war Paulus auch so bemüht, unter den Heiden zu missionieren. Dennoch war es ihm stets ein großes Anliegen, dass auch seine Brüder und Schwestern unter den Menschen des jüdischen Volkes den Messias erkennen können.

Bis heute möchte Gott uns Christen dazu gebrauchen,  dass sein Volk sich Jesus Christus zuwendet. Voraussetzung dafür ist, dass wir den Juden gegenüber offen sind, sie nicht zu Unrecht für etwas beschuldigen, wie andere das machen, ihnen stattdessen in Freundschaft begegnen und für sie beten. Johannes Gerloff betont aber auch, dass wir den Unterschied zwischen Juden und Nicht-Juden anerkennen sollten und dass wir auch zu unserer eigenen Unwissenheit stehen sollten, wenn es um die Frage geht, was Israel und seine Rolle vor Gott angeht. Denn letztlich ist die Rolle des Volkes der Juden ein großes Geheimnis, das wir nie ganz begreifen werden. Gottes Liebe zu Israel ist einzigartig und bedingungslos. In seiner großen Gnade hat der allmächtige und barmherzige Gott jedoch beschlossen, jeden einzelnen Menschen durch seinen Glauben an Jesus Christus an dieser Liebe teilhaben zu lassen, egal wo er herkommt oder welche Prägung er mitbringt. Bei Gott wird jeder angenommen, der sich Jesus Christus zuwendet und ihm vertraut.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der sechste Teil einer Reihe zum Thema „Israel – Zeiger an der Weltenuhr“ mit Johannes Gerloff im ERF Südtirol.