ERF Süd Israel

Schalom für Israel und die Welt

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Im Nahen Osten treffen verschiedene Kulturen und Religionen aufeinander – die Sehnsucht nach Frieden ist groß.
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„Salam, Peace, Schalom“ – diese drei Worte waren auf der Boing 737 zu lesen, mit der am 31.08.2020 zum ersten Mal seit Jahrzehnten ein Direktflug zwischen Tel Aviv und Abu Dabi geflogen wurde. Israelische und US-amerikanische Beamte waren an Bord, die sich in der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate mit Regierungsvertretern treffen wollten, um den sogenannten „Abraham-Vertrag“ auszuarbeiten. „Friede“ – das war also nicht nur in drei Sprachen auf dem Flugzeug zu lesen, sondern das war tatsächlich das Anliegen der Passagiere dieses Flugzeuges.

Im September 2020 konnte dann der Friedensvertrag dieser seit Jahren verfeindeten Nationen tatsächlich unterzeichnet werden. Der in Jerusalem lebende Nahostexperte und bekannte Buchautor Johannes Gerloff erklärt in der aktuellen Ausgabe des „Thema-des-Monats-Podcasts“ von ERF Medien Südtirol, dass es für die Israelis und auch für die Araber dabei um mehr ging als um Frieden. Was sie möchten, ist „Normalisierung“. Das heißt, statt lediglich auf kriegerische Auseinandersetzungen zu verzichten, geht es darum, Dinge wie Tourismus und wirtschaftliche Beziehungen zu ermöglichen. Für die meisten arabischen Staaten ist Israel ein Vorbild, weil dieser kleine Staat es in sehr kurzer Zeit geschafft hat, ohne Öl eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen und gleichzeitig ein stabiles, politisches System zu errichten.

Die Staaten im Nahen Osten wissen, dass sie sich weder auf die USA noch auf Europa verlassen können. Deshalb ist ihre Chance letztlich die Zusammenarbeit. Diese Chance haben sie nun begonnen zu nutzen. Endlich. Europa hingegen hat in der Nahostpolitik der vergangenen Jahre einen Fehler nach dem anderen gemacht. Sein Einfluss auf die Nahostpolitik war allerdings nie besonders groß. Glücklicherweise muss man sagen. Johannes Gerloff ist allerdings der Meinung, dass wir uns als Europäer den Vers aus Psalm 122 Vers 6 genau ansehen und beherzigen sollten. Der Vers kann unterschiedlich ausgelegt werden. Man kann diesen Vers wie folgt übersetzen: „Fragt, wie es Jerusalem geht.“ Wenn wir uns über die Lage Israels informieren, ist das sicher nie falsch. Denn nur so können wir uns bei all den heiklen und konfliktreichen Themen, die Israel betreffen, auch ein Urteil bilden. Dennoch sollten wir unsere Meinung nie vorschnell äußern, denn die Realität in Israel ist sehr oft anders, als wir sie in Europa kennen. Deshalb wäre Zuhören und Nachfragen der Weg. Aber wer von uns kann das schon?

Wir können den Vers aus Psalm 122 aber auch so übersetzen: „Bittet/Fleht um den Frieden Jerusalems.“ Gottes Wille wird sich zwar so oder so erfüllen. Dennoch sind wir aufgefordert für Israel zu beten und Gott um das Wohl Israels zu bitten. Die Bibel spricht an mehreren Stellen davon, dass wir Gott bitten und zu ihm beten dürfen – nicht zuletzt auch für Israel. Wir wissen, dass sich in der letzten Zeit, vor der Wiederkehr des Messias, unzählige Völker gegen Jerusalem versammeln werden. Juden beten mit dem Satz „Ja, aber…“ – sie wissen, dass sie Gott widersprechen und ihn jederzeit anflehen dürfen, seine Pläne zu ändern, so wie Abraham es für Sodom und Gomorra getan hat. Johannes Gerloff fragt sich, ob es nicht gut wäre, wenn auch wir in dieser Hinsicht von den Juden lernen würden, wenn wir für Israel beten, anstatt zu warten, bis eintrifft, was in den Prophezeiungen vorausgesagt ist.

Das Wort „Friede“, von dem wir in Psalm 122, 6 lesen, ist, so sagt Gerloff, viel mehr als das, was wir allgemein unter dem Wort verstehen. Friede, den wir Menschen möglich machen, wird oft durch Trennung streitender Parteien herbeigeführt. Das hebräische Wort „Schalom“ ist von seiner eigentlichen Bedeutung aber anders gemeint. Es beinhaltet vielmehr ein Zusammenführen und Vereinigen von Gegensätzen. Gottes Handeln mit Israel hat letztlich den „Schalom“ der ganzen Welt zum Ziel. In der Botschaft von Jesus Christus kommt es bereits klar zum Ausdruck. Gott ist mit uns sündigen Menschen in Beziehung getreten. Der sündige Mensch ist eingeladen, sich dem heiligen Gott anzuvertrauen, um dadurch selbst heil zu werden. Sündig und heilig, diese zwei Gegensätze werden durch das Opfer Jesu am Kreuz vereint. Wer für den Frieden Jerusalems bittet, der wird gesegnet sein, so sagt es uns die Bibel. Deshalb lasst uns auch danach handeln.

Näheres dazu hören Sie im Podcast. Es ist der erste Teil einer Reihe zum Thema „Israel – Zeiger an der Weltenuhr“ mit Johannes Gerloff im ERF Südtirol.