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Auch wo es jahrelang verboten war, konnte das Christentum nie ganz beseitigt werden.
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Himmel und Erde werden vergehen – aber meine Worte werden nicht vergehen.“ So hat Jesus Christus es seinen Jüngern versprochen, nachzulesen im Matthäusevangelium, Kap. 24, Vers 35. In diesem Vers macht Jesus klar: Wie sehr sich die Zeiten, die Umstände und Weltanschauungen auch ändern: Gottes Wort, die Bibel, und das Christentum werden nie gänzlich ausgelöscht werden. Tatsächlich haben Menschen oder ganze Staaten im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Versuche unternommen, den christlichen Glauben zu unterbinden oder zu verbieten. Aber es ist ihnen nie wirklich gelungen.

Verbotene Bücher, verbotene Radiosendungen – verbotener Glaube: Das kann man sich in unseren modernen, westeuropäischen Kulturen und Gesellschaften kaum noch vorstellen. Trotzdem ist genau das in vielen Teilen der Welt bis heute bittere Realität. Als sich vor ca. 30 Jahren der sogenannte „Eiserne Vorhang“ öffnete, der die Sowjetunion und die mit ihr verbundenen Oststaaten von den westlichen Demokratien trennte, war es wieder einmal so weit, dass die Unterdrückung des Christentums in diesen Ländern zu Ende ging, die seit der Oktoberrevolution im Jahr 1917 herrschte. In diesem riesigen Gebiet war der Atheismus „Staatreligion“. Und jetzt? Jetzt waren es die Montagsgebete in den Kirchen der ehemaligen DDR, die den Sturz des gesamten Systems einläuteten. Karl Marx bezeichnete Religion noch als „Opium für das Volk“. Deshalb wurden Christen in der Sowjetunion verfolgt, gefoltert, hingerichtet oder verbannt. Kirchengebäude wurden zerstört, in die Luft gesprengt oder zu Kinosälen, Hallenbädern oder Waffenfabriken und Gefängnissen umfunktioniert. Seit 1929 war auch der Druck von Bibeln offiziell verboten.

Trotz all dem konnte der christliche Glaube aber in den Jahren der kommunistischen Herrschaft nicht abgeschafft oder ausgerottet werden - genau wie Jesus es vorausgesagt hatte. Die Christen in der Sowjetunion versammelten sich heimlich, druckten christliche Literatur mit selbst zusammengebauten Druckmaschinen oder wurden aus dem Ausland damit beliefert. Eines der berühmten Beispiele war „Bruder Andrew“, der Gründer des Hilfswerkes Open Doors, das sich für die Christen in der Sowjetunion einsetzte. Der gebürtige Niederländer, der als „Schmuggler Gottes“ in die Geschichte eingegangen ist, fuhr in den fünfziger, sechziger Jahren unzählige Male mit seinem VW-Käfer über die Grenzen des „Eiserneren Vorhangs“. Im Gepäck hatte er Unmengen an russischen Bibeln, die er – unbemerkt von der Staatsmacht des atheistischen Landes – unter den Leuten verteilte. In dieser Zeit spielte übrigens auch das Radio eine große Rolle für die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang. Viele konnten gerade durch Radiosendungen die gute Nachricht von Jesus Christus kennenlernen und beginnen, Jesus zu Vertrauen.

Der weltweit agierende Partner des ERF, der christliche Radiosender Trans World Radio (TWR), konnte in diesen abgeschotteten Gebieten über viele Jahre Sendungen mit biblischem Inhalt ausstrahlen. Natürlich war es den Menschen dort nicht erlaubt, solche Sendungen aus dem Ausland, die nicht der Zensur der Regierung unterlagen, zu hören. Doch die Menschen hatten Hunger nach der Wahrheit und wagten es, sich über dieses Verbot hinwegzusetzen. So auch der damals 15-jährige Shenia. Von ihm berichtet Horst Marquardt, der langjährige Direktor des ERF, u. a. im aktuellen Thema-des-Monats-Podcast des ERF Südtirol. Shenia hörte als Jugendlicher heimlich die Sendungen von TWR, bis er von seinen Nachbarn an die Regierung verraten wurde. Obwohl er noch so jung war, wurde er festgenommen und inhaftiert. Die Möglichkeit, den christlichen Glauben zu verleugnen, um frei zu kommen, lehnte er ab. Kein Verbot, keine Drohungen, keine Propaganda konnte Shenia vom christlichen Glauben abbringen und damit den Samen aus seinem Herzen reißen, den die Programme von TWR gesät hatten. Nach der Öffnung des „Eisernen Vorhangs“ und mit der damit verbundenen neu gewonnen Freiheit besuchte Shenia Gefängnisse und Kinderheime, um die Botschaft von der Errettung und Vergebung durch Jesus an andere weiterzugeben.

Diese Geschichte ist nur eine von vielen, von denen Horst Marquardt in seinen Vorträgen berichtet. Sie beweisen, dass Gottes Wort niemals ausgelöscht werden kann. Das kann auch uns Vertrauen und Freude für den Alltag geben. Auf Gottes Wort ist Verlass – wie unsere Umstände auch sein mögen. Gott ist treu und er hält, was er verspricht. Das erleben Christen immer wieder – überall auf der Welt.

Näheres dazu und weitere bewegende Erfahrungsberichte hören Sie im Podcast. Es ist der zweite Teil einer Reihe zum Thema „Und die Herzen taten sich auf“ mit Horst Marquardt im ERF Südtirol.